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Deep Shit

„Fünf Fragen am Fünften“ – Monat Februar

Yeah, es ist wieder der fünfte Tag des Monats, das heißt: Zeit für Nics Aktion „Fünf Fragen am Fünften“. Dieses Mal wird weder getanzt noch gibt es hier Spontanes. Ich präsentiere stattdessen einen großen Hang zur Spießigkeit.

1. Bist du morgens nach dem Aufwachen gleich richtig munter?

Ähhh, nein. Ich bin absolut kein Morgenmensch. In der Woche stehe ich gegen 7 Uhr auf, dusche erst einmal, um halbwegs wach zu sein, mache mir Porridge (also eigentlich ist es grauer Haferschleim) und einen Kaffee. Auf dem Weg zur Arbeit werde ich dann richtig wach und munter. Da ich eine recht lange Anreise habe, geht das mit dem Wachwerden ganz gut. An den Tagen, an denen ich Home Office mache, sieht das schon ganz anders aus. Ich stehe da meist erst gegen 8 Uhr auf und bin noch total verschlafen, wenn ich den Rechner hochfahre, um zu arbeiten. Das bescheuerte daran: Ich schaffe es meist nicht, pünktlich um 9 Uhr am Schreibtisch zu sitzen. Man könnte auch sagen, ich komme im Home Office regelmäßig zu spät zur Arbeit.

2. Würdest du gern in die Zukunft blicken können?

Wieder nein. Ich hätte zu viel Angst, dort etwas zu sehen, was sehr unangenehm ist. Der Tod meiner Eltern zum Beispiel, der Verlust eines lieben Menschen oder eine schwere Krankheit. Wüsste ich heute schon, dass ich in fünf oder zehn Jahren dieses oder jenes Leiden habe, würde ich mir bis dahin Sorgen machen und könnte das Hier und Jetzt icht mehr genießen. Von daher ist es für mich eine ganz gruselige Vorstellung, in die Zukunft blicken zu können.

3. Bist du gern allein?

Ja, ab und zu bin ich tatsächlich gerne allein. Ich habe da neulich mal einen Blogpost zu geschrieben, warum ich das so sagen kann. Deshalb hier nur die Kurzversion. In meinem Job als PR-Berater kommuniziere ich den ganzen Tag mit Menschen. Ich schreibe Mails, telefoniere, unterhalte mich im Großraumbüro mit meinen Kollegen. Das ist super, ich möchte das nicht missen. Doch abends bin ich dann oft wirklich kommunikationsmüde. Ich freue mich dann, alleine in meiner Wohnung zu sein, etwas zu lesen oder in Ruhe ein Brot zu essen. Außerdem finde ich gibt es eine ganze Reihe von Tätigkeiten, die man alleine besser machen kann als zu zweit. Ins Museum gehen zum Beispiel. Das mache ich regelmäßig alleine, in meinem Tempo. Und wenn ich Bock habe, drei Stunden im Museumshop zu sein oder zehn Minuten vor einem Bild zu stehen, dann mache ich das einfach. Das ist für mich sehr entspannend und wichtig.

4. Traust du dich, als Erster auf die Tanzfläche zu gehen?

Nein, das habe ich nicht nötig, dafür bin ich einfach zu cool. Ich stehe immer neben der Tanzfläche und warte darauf, dass mich die Gurlz ansprechen. Da wippe ich allerhöchstens mal im Takt mit. Reicht meist, um die volle Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

Okay, das glaubt mir eh keiner. Also seien wir mal ehrlich. In Clubs trifft man mich sehr selten an. Früher, in meiner Jugend, war ich mindestens einmal im Monat tanzen. Da bin ich auch auf die Tanzfläche, wenn dort nur wenige rumzappelten. Aber als Erster? Ich glaube, in dieser Situation war ich einfach noch nie. So rein theoretisch hätte ich aber Bedenken, denn wenn ich tanze, sieht das eher aus wie ein Bär auf Nahrungsentzug. Geschmeidig oder gar ästhetisch ist da rein gar nix. Von daher, lassen wir das doch lieber und kommen zur letzten Frage…

5. Was war bisher die spontanste Aktion deines Lebens?

Och, als ich Student war, haben wir immer sehr spontan Vorlesungen ausfallen lassen und sind zum Beispiel Schwimmen gegangen. Oder wir sind in eine WG von Freunden gefahren, die auf dem Dorf einige Kilometer außerhalb meiner Unistadt wohnten. Das Problem: Da kam man ab 22 Uhr einfach auch nicht mehr weg, musste also notgedrungen wieder etwas in der Uni ausfallen lassen, da man ja am nächsten Morgen total verkatert mit einer Bibel im Arm aufgewacht ist. Fragt mich nicht, es passierten in dieser Dorf-WG einige komische Dinge. Und ja, es gibt Fotos, da wird aus einer Bibel zitiert. Aber Moment, das war nicht die Frage. Eine der spontansten Aktionen in meinem Leben war wohl, als ich kurzfristig mit nach Kroatien in den Urlaub geflogen bin. Da lagen zwischen Urlaub beim Chef einreichen und Abflug nur wenige Tage. Oder aber als ich spontan für einen Tag nach Holland ans Meer gefahren bin im letzten Jahr. Damn it, das ist alles nichts in die Richtung „Und dann kündigte ich meinen Job, reiste nach Thailand und heiratete meinen Urlaubsflirt, den ich erst seit 24 Stunden kannte.“ Und tanzen tue ich auch nicht, wie wir unter 4. geklärt haben. So ein Mist, ich möchte gerne im März spießigere Fragen, bitte. Das wirkt ja hier alles, als ob ich ein total angepasstes Leben führen würde…

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7 Comments

  • Reply Esther

    Sehr interesannt geschrieben und ein total ansprechender Blog.

    liebste Grüsse aus der Schweiz
    Esther http://www.ateliergraechbodi.ch

    5. Februar 2018 at 12:36
  • Reply Julia

    Wunderbar geschrieben. Auf diesen Stil stehe ich sehr. Und Museumsbesuche… ja, bitte nur allein. Gilt bei mir auch fürs Shopping.

    6. Februar 2018 at 12:50
    • Reply Julius

      Vielen lieben Dank. Ja, ich bitte darum, wer geht schon zu zweit ins Museum 😉

      8. Februar 2018 at 14:00
  • Reply Nic {luzia pimpinella}

    Julius, allein der erste Absatz!

    ZITAT „Dieses Mal wird weder getanzt noch gibt es hier Spontanes. Ich präsentiere stattdessen einen großen Hang zur Spießigkeit.“

    Ich hier heute morgen Tränen, auch darüber, dass du zu cool zum Tanzen bist… nicht. Bär auf Nahrungsentzug?

    Einen Tipp, um nicht zu spät, zum Home Office zu kommen (ist ja mein tägliches Problem): Einfach erst mal zwei Stunden im Pyjama arbeiten und dann duschen. Haha. Nee, im Ernst!

    Die März Fragen sind übrigens online. Ich hoffe, sie sind dir spießig genug. Ich freue mich, wenn du wieder dabei bist. Ich lese deine Antworten so gern!

    Hab ein schönes Wochenende
    Nic

    10. Februar 2018 at 10:12
  • Reply Minza will Sommer

    Ach, ich mag Deinen Humor! Und neben dem kann ich das schöne Alleinsein, die fiese Einsamkeit und die Betrachtungen von außen in Deinem Blogbeitrag dazu gut nachempfinden. #highfive

    Ein Tänzchen auf die Spießigkeit!
    Liebe Grüße . Maren

    13. Februar 2018 at 20:41
    • Reply Julius

      Haha, besten Dank, ich tanze mal innerlich ’ne Runde 😉

      14. Februar 2018 at 10:01
  • Reply www.ruhrwohl.de - "Fünf Fragen am Fünften" - Monat März - www.ruhrwohl.de

    […] ist auf jeden Fall schon wieder der 5. und somit ist es Zeit für Nics Fragen. Nachdem ich mich das letzte Mal pikiert gezeigt hatte, weil ich bei der Beantwortung so mega spießig rüberkam, muss ich heute […]

    5. März 2018 at 7:43
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