(Werbung, unbezahlt und ohne Auftrag) Weiter geht es mit der gnadenlosen Ausschlachtung meines New York-Trips. Nachdem ich euch das letzte Mal ein bisschen was zur Einreise in die USA erzählt habe, möchte ich euch heute 10 (kostenlose) Sightseeing-Spots empfehlen. Alle gut für First Timer geeignet.
- Auf der High Line wandern
In New York ist die Natur sehr geordnet. Bäume wachsen fast nur in Parks. Grün ist es in Manhattan selbst im Sommer nur an einigen Stellen. Aus diesem Grund empfehle ich euch die High Line auf einer ehemaligen Gütertrasse im Westen Manhattans. Seit 2014 kann man in diesem 2,33 km langen Park dem Braun/Grau der Hochhausschluchten entfliehen.
Rostige Schienen sorgen für ein Industrieromantik-Flair, das die Ruhrpottler sehr gut aus ihrer Heimat kennen. Der Park wurde auf einem Viadukt angelegt. Man schreitet also ein paar Meter über Straßenniveau umher. Und das Beste: Er ist kostenlos. Mehrere Millionen Menschen wissen das jedes Jahr zu schätzen.
- Times Square bei Nacht
Natürlich ist der Times Square kein Geheimtipp. Ich hatte die Kreuzung Ecke Broadway und Seventh Avenue dennoch gar nicht so auf dem Schirm. Leuchtreklame halt, dachte ich mir. Aber hey: Seeeeehr viel Leuchtreklame. Meterhoch, ach, was sag ich, bestimmt zehn Meter hoch. Ich fand das bunte Blinken und den Wechsel von einer zur nächsten Werbung echt beeindruckend. Auch, wenn die vielen, vielen Bilder für mich eine absolute Reizüberflutung darstellten.
Obacht, auch am Times Square fahren jede Menge Autos. Also beim Gucken und Fotografieren auch ab und zu auf die Straßen achten. Und natürlich auf eure Wertsachen. Im Gedrängel ist man sicherlich ein gutes Opfer für Taschendiebe.
Und wer kennt die Bilder aus New York zum Jahreswechsel nicht? Da Feuerwerk an der Stelle zu gefährlich ist, installierte man eine große Kugel, den Times Square Ball, der sich in einem Countdown herabsenkt und das neue Jahr ankündigt. Zwar war ich im Sommer da, in einer lauen Nacht mit 25 Grad Celsius, aber ich stelle mir das zu Silvester auch echt cool vor.
- Staten Island Ferry und NYC Ferry nutzen
Viele Blogger und Seiten im Internet empfehlen die Staten Island Ferry. Sie ist kostenlos und pendelt zwischen der Südspitze Manhattans und Staten Island hin und her. Vielleicht lag es am Feiertag, vielleicht ist die Fähre immer sehr voll, auf jeden Fall war die Bootsfahrt für Angela und mich nur so semi gut. Klar, man kommt recht nahe an der Freiheitsstatue vorbei, aber wir mussten uns schon fast kloppen, um einen guten Platz und gute Sicht zu haben.
Aus diesem Grund empfehle ich euch die NYC Ferry. Die kostet auch nur 2,75 Dollar pro Fahrt, egal wie viele Haltestellen man mitnimmt. Wir sind von Williamsburg bis zur Haltestelle Wall Street gefahren. Sehr cool, man kommt so unter anderem an der Manhattan Bridge und der Brooklyn Bridge vorbei.
Die NYC Ferry ist von der Stadt New York bezuschusst und deshalb relativ günstig. Pro Boot können etwa 200 Menschen mitfahren. Kein Vergleich also zu der wesentlich größeren Staten Island Ferry. Soweit ich richtig informiert bin, kommt man mit der NYC Ferry allerdings nicht so nah an die Freiheitsstatue. Ihr seht, wie immer im Leben hat alles Vor- und Nachteile.
Für mich aber sehr entscheidend: Die NYC Ferry ist eine gute Alternative zur U-Bahn. Gerade an einem heißen Sommertag. So sieht man während der Fahrt auch noch etwas von der Skyline und kann sich den Fahrtwind um die Ohren wehen lassen.
- Auch mal nach Brooklyn und Dumbo fahren
Ihr kennt das Bild schon? Klar kennt ihr das, weil es ein echt geiles Motiv ist. Da das Viertel, in dem es entstanden ist, mich sehr inspiriert hat, zeige ich es euch sehr gerne. Viele kleine Läden, ein großer Flohmarkt, die Nähe zur Manhattan und Brooklyn Bridge, Dumbo macht einfach Spaß.
An diesem Fotospot an der Water Street Ecke Washington Street ist übrigens bei gutem Wetter tagsüber einiges los. Ihr wisst schon, all die Instagirls und -boys, die das perfekte Bild für ihre Fotowall machen wollen. Für mich war das einfach witzig zu beobachten und hey, ich bin ja auch nicht besser.
Ach so, für alle, die es vielleicht nicht erkannt haben: Das Bild zeigt die Manhattan Bridge und unten klein das Empire State Building. Auch wenn ihr nicht unbedingt dieses Foto machen wollt, kommt ruhig mal hier ins Viertel, lauft ein bisschen am Wasser entlang und genießt den Trubel. Wirklich überall finden hier Fotoshootings statt. Mit etwas Glück entdeckt ihr bestimmt den ein oder anderen Instagram-Star. Also dafür ist man doch in einer Weltstadt wie NYC, oder etwa nicht?
Danach könnt ihr noch die Brooklyn Heights und den Brooklyn Bridge Park besuchen. Hier ist alles sehr viel entspannter und ruhiger als in Manhattan und Dumbo. Eben ein nettes Wohnviertel mit schönen Häuschen.
- Den Street Food Markt in Williamsburg genießen
Ganz oben auf meiner To Do-Liste stand dieser Street Food Markt in Williamsburg. Der Smorgasburg Food Market (bedeutet wohl soviel wie „eine Mischung aus Essen“) ist zwar von Midtown Manhattan, wo wir gewohnt haben, ein ganzes Stück entfernt, Luftlinie aber recht nahe. Einmal über den Fluss sozusagen. Ich weiß nicht, ob es einen direkten Weg gibt, wir haben die große Runde genommen – und das zu Fuß. Das rate ich euch nicht. Fahrt lieber mit der U-Bahn und dem Bus oder so.
Im Sommer findet dieser Food Market an der East River Waterfront jeden Samstag statt. Von 11 bis 18 Uhr könnt ihr euch durch viele leckere Sachen futtern und den einmaligen Blick auf die Skyline Manhattans genießen. Ich hatte einen richtig guten Pastrami-Burger. Nur wenige Gehminuten entfernt fährt übrigens die NYC Ferry, siehe hierzu auch Punkt 3.
Ach so, in Williamsburg lohnt sich auch der Besuch der Bedford Avenue. Diese unterteilt sich in Nord und Süd. Im Süden verirren sich aber eher selten Touris hin. Dort leben viele ultra-orthodoxe Juden. Im Norden findet ihr viele Restaurants, Shops und die typischen mit Graffitis besprühten Wände.
- Oculus und WTC Memorial Ground Zero besuchen
Nun ja, der Grund, warum es dieses Gelände gibt, ist ein ziemlich krasser. Die Terroranschläge im September 2001 haben viel mit mir gemacht. Ich saß damals bestimmt fünf Stunden am Stück vorm Fernseher und konnte einfach nicht glauben, was da in den USA abgeht. Ich empfand es als Angriff auf die westliche Welt, unsere Lebensweise und die Freiheit. Das mag jetzt sehr pathetisch klingen, aber bis heute macht das was mit mir, wenn ich die Türme in alten Folgen zum Beispiel von Friends sehe.
Heute sind an der Stelle, wo früher die beiden Türme des World Trade Centers standen zwei riesige Wasserfälle. Ich finde das 9/11 Memorial sehr gelungen. Die Wassergeräusche überdecken die vielen Töne drumherum ganz gut. Obwohl zeitgleich etliche Menschen hier stehen, sich unterhalten und Fotos machen, konnte ich ein wenig innehalten.
Um die beiden Grundrisse der Türme, die eben jetzt als Wasserfälle fungieren, sind Tafeln angebracht, auf denen alle Namen der Opfer des Anschlags aus NYC und Washington sowie des abgestürzten Fluges aufgeführt sind. Es sind tausende. Ich finde es sehr gut, dass die Grundflächen nicht mit neuen Wolkenkratzern bebaut wurden, sondern diese großen Freiflächen entstanden sind. Man spürt richtig, hier fehlt etwas.
Ein paar Gehminuten entfernt ragt ein weißes Gebäude empor, das ein wenig an einen Vogel erinnert und im Netz oft als Phoenix aus der Asche gedeutet wird. Das Oculus-Gebäude beeindruckt durch seine ungewöhnliche Architektur. Auf den ersten Blick passt es so gar nicht hier ins Viertel, dass hauptsächlich aus rechteckigen Türmen besteht.
Im Inneren befindet sich eine Shopping-Mall sowie der Zugang zu einem Umsteigebahnhof. Wohl einer der schönsten und teuerste Verkehrstationen der Welt. Hell, luftig, freundlich. so empfinde ich diesen Ort.
- Parks wie Washington Square und Madison Square Park am Flatiron mit Shake Shack
Für alle, die auf Eichhörnchen-Content stehen, lohnt sich ein Besuch in einem der vielen Parks in New York City. Zwar sind viele Grünflächen nur wenige Blocks groß und man hat das Gefühl, eher auf einer viel befahrenen Straße zu stehen als in einem Park zu sein, aber einige der Parks sind dennoch sehr schön und bieten grüne Abwechslung und Naherholung vom hektischen NYC-Alltag.
Statt den berühmten Central Park empfehle ich euch zwei kleinere Grünflächen in Greenwich Village und im Flatiron District.
Den Anfang macht der Washington Square Park an der New York University. Hier tummeln sich nicht nur die angesprochenen Eichhörnchen, die sich auch gerne von Passanten füttern lassen, sondern auch Akrobaten und Performancekünstler.
Viele von euch werden den Washington Square Park aus Filmen und Serien kennen, denn hier steht der markante weiße Triumphbogen Washington Square Arch. Direkt davor bietet der große Springbrunnen New Yorker Kids im Sommer ein kostenloses Freibad. Als wir an einem sonnigen Maitag den Park zur Mittagszeit besuchten, war er zwar stark frequentiert, aber nicht überlaufen.
Zudem habe ich sowohl diesen als auch den Park am Flatiron Building als sehr sauber wahrgenommen. Und das, obwohl es im Madison Square Park eine Filiale der mir mega-oft empfohlenen Burger-Kette Shake Shack gibt. Ich dachte, da fliegt bestimmt jede Menge Papier- und Plastikmüll durch die Gegend, aber weit gefehlt. Die Parks sind sehr viel sauberer als Parks in deutschen Großstädten.
Natürlich müsst ihr, falls ihr Bock habt euch in einem der Parks auf die Wiese zu hauen das Alkoholkonsumverbot in der Öffentlichkeit beachten. Für mich ein ziemlich ungewohntes Bild, dass Hunderte Menschen bei bestem Wetter abends in einem Park liegen können, jeder seinen Müll wieder mitnimmt und keiner Alkohol trinkt. Ziemlich gut. Und: Wir saßen mehrere Stunden in beiden Parks rum und wurden kein einziges Mal dumm angemacht oder um Geld angebettelt. Auch das kenne ich aus deutschen Großstadtparks nicht.
- Über die Brooklyn Bridge laufen
Einmal im Leben zu Fuß über die Brooklyn Bridge zu laufen, ist für viele ein Traum. Und ich sage euch macht das! Es ist eine wirklich tolle Erfahrung. Wir waren zwar weder zu Sonnenauf- noch -untergang da, aber auch tagsüber macht die Brücke einiges her. Dafür sorgen unter anderem die abgewetzten Holzbalken, über die man läuft.
Die Brooklyn Bridge ist eine der ältesten Hängebrücken der USA und überspannt den East River. Zu Fuß sind es knapp zwei Kilometer. Also macht es nicht so wie wir und lauft erst einmal von Midtown Manhattan hierher, sondern fahrt vielleicht zur nahe gelegenen U-Bahnstation Brooklyn Bridge City Hall Station.
Für Fotos und Ausblicke habt ihr dann genug Zeit. Denn mit jedem Schritt in Richtung Brooklyn wird die Skyline etwas kleiner und passt irgendwann fast ganz auf euer Foto. Aber romantisch ist es hier nicht. Dafür sorgt eine Straße unterhalb des Fuß- und Radweges, die mit sechs Fahrspuren dann doch ordentlich Lärm herauf trägt. Die Brücke hat übrigens schon einige Jährchen auf dem Buckel: Sie wurde bereits 1883 eröffnet.
- Die New York Library nicht vergessen
Die New York Public Library wird vielen kein Begriff sein. Sie gehört zu einem Verbund aus drei öffentlichen Bibliotheken und ist eine der größten Bibliotheken der Welt: 51 Millionen Medien lagern hier.
Das ist zwar beeindruckend, aber viel cooler als diese enorme Zahl ist die Architektur des Hauptgebäudes in der Fifth Avenue. Besonders der Besuch der beiden Lesesäle im oberen Stockwerk haben mir gut gefallen.
Hier muss man natürlich nicht nur leise, sondern auch rücksichtsvoll sein, schließlich sind die meisten Menschen hier um in Ruhe zu lesen und nicht, um Fotos von der hübschen Decke oder den Holzvertäfelungen zu machen. Wer nicht im Weg rumstehen will, geht am besten einmal leise komplett durch den Saal und macht sein Bild auf der anderen Seite des Raums.
Die Bibliothek sollte ursprünglich mal umgebaut werden, Norman Foster reichte dafür einen Entwurf ein. Ein Teil des Bestandes hätte dafür weichen müssen. Die New Yorker protestierten gegen die teuren Umbaupläne. Es blieb alles beim Alten.
- Auf ein hohes Gebäude klettern, zum Beispiel das Rockefeller Center mit Top of the Rock
Okay, meine Nummer 10 fällt jetzt etwas raus, da ihr dafür ordentlich Kohle auf den virtuellen Tisch legen müsst. Aber kein erster New York-Trip ohne auf einem Wolkenkratzer gewesen zu sein. Wir waren auf dem Rockefeller Center.
Von hier aus habt ihr einen fantastischen Blick auf Midtown und Downtown Manhattan und könnt sogar die Freiheitsstatue sehen. Okay, die ist wirklich winzig, aber bei guter Sicht kann man sie erahnen. Mein Tipp: Kauft einen Timeslot, der kurz vor dem teureren Sonnenuntergangs-Tarif liegt. Dann spart ihr ca. 5 Dollar. Ihr könnt solange oben bleiben wie ihr wollt.
Irgendwann steht man sich zwar ziemlich die Beine in den Bauch, aber der Moment, wenn die Stadt ganz langsam etwas leiser wird, die ersten Lichter in den unteren Etagen der Hochhäuser angehen und die Temperaturen sinken, ist echt wahnsinnig schön. Zudem herrschte bei uns auf der obersten Aussichtsplattform trotz wenig Platz eine echt angenehme Stimmung.
Was ihr beachten müsst: Wer auf das Empire State Building will, sollte Zeit mitnehmen. Ich habe wirklich überall gelesen, dass man am Rockefeller viel weniger warten muss als am Empire. Also wir mussten gar nicht warten und durften sofort in den Aufzug steigen. Man wird dann noch mal wie am Flughafen durchleuchtet, da es so leer war, hatten wir aber nicht einmal Zeit, ein Filmchen in einer der Wartelinien anzugucken.
Ein weiterer Pluspunkt für das Rockefeller: Wer auf dem Empire ist, kann, logisch, nicht aufs Empire gucken, sondern guckt aufs meiner Meinung nach weniger hübsche Rockefeller. Was etwas schade ist: Am Central Park entstehen gerade einige neue Hochhäuser, die den Blick auf eben diesen versperren.
Serienfans unter euch lee ich eine Tour durch das Grennwich Village nah. Zum Beispiel steht dort auch das Gebäude, in dem in der Serie Friends Monica und Rachel wohnen.
PS: Auch wenn sie auf dem Foto nicht so aussieht, Angela hatte auf dem Times Square eine gute Zeit! Wirklich!
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