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Wohnen

Faszination Tiny House: YouTuberin Nessa Elessar im Interview

Nessa Elessar Tiny House 2

Weniger ist mehr. Das gilt für YouTuberin Nessa seit ein paar Jahren auch in Bezug auf ihre Wohnsituation. Sie hat sich ihr eignes, kleines Zuhause gebaut und lebt nun in einem Tiny House. Wie das so ist und ob sie ihre Entscheidung bereut, erzählt sie uns heute.

Unser eigenes Zuhause ist im vergangenen Jahr sehr viel wichtiger geworden: Durch Lockdown und Ausgehbeschränkungen mussten selbst diejenigen, die sonst immer auf Achse sind, viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen.

Da schätzt man sich doch glücklich, wenn man viel Platz hat. In einem großen Haus mit Garten lässt es sich besser aushalten als in einer Wohnung. Oder? Eine, die das ganz anders sieht, ist Lisa Koßmann. Die YouTuberin lebt seit etwa zwei Jahren in einem sogenannten Tiny House auf 9 Meter Länge und 2,50 Meter Breite. In ihrem selbstgebauten Mini-Zuhause hat Nessa, wie sie sich nennt, alles, was sie zum Leben braucht – ein kleines Bad mit Dusche und WC, einen Schlafbereich, eine Küche und sogar genug Stauraum für ihre Kleidung, Schuhe sowie Bettwäsche. Jeder Quadratmeter ist durchdacht.

Auch wenn ich mir selbst nicht vorstellen kann, mit so wenig Platz auszukommen, fasziniert mich das Leben im Tiny House schon sehr. Kein Wunder also, dass ich nicht nur die Netflix-Serie zum Thema durchgesuchtet habe, sondern mich auch jede Woche freue, wenn Nessa auf YouTube ein neues Video hochlädt.

Für alle Skeptikerinnen und Skeptiker: Das Leben im Tiny House ist nicht zu vergleichen mit einem Leben im Wohnwagen. Nessas Tiny House ist ein echtes Haus ist, samt Dämmung, normaler Raumhöhe und besseren Fenstern als zum Beispiel ein Wohnwagen sie hat. Vor einiger Zeit konnte ich Nessa beruflich bedingt für ein Interview gewinnen und da ich sie so natürlich und sympathisch finde, habe ich mir gedacht, es wäre schade, wenn ihre Antworten im Archiv versauern. Von daher veröffentliche ich es hier im Blog auch noch einmal.

So lebt es sich im Tiny House

Leben im Tiny House: Nessa Elessar

Was war für dich die Hauptmotivation das Tiny House zu beziehen?

Nessa: Die Entscheidung für ein Tiny House hatte mehrere Gründe. Ich brauchte einen bezahlbaren Ort zum Wohnen, ich wollte die Herausforderung annehmen, mein eigenes Zuhause zu bauen, und ich interessierte mich schon viele Jahre für ökologischere Alternativen zu den üblichen Ansätzen – vom Wohnen bis zur Ernährung. Das Tiny House versprach, alle diese Aspekte zu vereinen, und das hat sich auch während des Baus und in den Wohnerfahrungen bestätigt.

Hast du in den vergangenen Jahren einmal bereut, eingezogen zu sein? Oder hat sich deine Einstellung vielleicht gewandelt?

Nessa:
Bereut habe ich die Entscheidung nie – im Gegenteil. Das Bauprojekt hat so vieles andere ins Rollen gebracht, dass ich für diese Erfahrungen wahrscheinlich ewig dankbar sein werde. Im Gegensatz zum Beginn ist mir bewusster, wie schwierig es ist, Ökologie und energieeffizientes Bauen zu vereinen. Das ist aber eine wichtige Erkenntnis, die ich nicht missen möchte.

Was war dein schönstes Erlebnis in Zusammenhang mit deinem Tiny House?

Nessa: Neulich saß ich oben im Loft in meinem Wohnzimmer, aß Kekse und lauschte dem Regen. Ich hatte mir vor drei Jahren, als das Projekt in den Kinderschuhen steckte, immer vorgestellt, wie gemütlich es vielleicht mal sein würde – in Wahrheit war es noch viel gemütlicher. Es ist einfach ein tolles Gefühl, etwas so Kleines und irgendwie doch so Großes selbst erschaffen zu haben.

Vermisst du etwas? Gegenstände etc. oder sagst du, nee, im Gegenteil, etwas minimalistischer unterwegs zu sein, ist für mich die bessere Form des Wohnens?

Nessa: In Sachen Wohnkomfort und Platz vermisse ich absolut nichts. Das Einzige, was manchmal komplizierter ist, sind die Filmaufnahmen für meinen YouTube-Kanal. Ich würde mir gern ein festes Studio einrichten, was meine Arbeit erheblich erleichtern würde. In meinem Häuschen bringe ich das nicht unter – aber es ist langfristig ja auch kein Problem, mir dafür etwas anzumieten. Das Tiny House war schließlich als Wohnhaus gedacht, und diesen Zweck erfüllt es zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Wie hat sich die Corona-Pandemie sich für dich ausgewirkt? Bei vielen Menschen ist ja im vergangenen Jahr der Wunsch etwas zurückgezogener und ländlicher zu wohnen aufzukommen.

Nessa: Was Corona betrifft: Ich war froh, in der turbulenten Zeit einen gemütlichen Rückzugsort zu haben, an dem ich ohne Einschränkungen arbeiten konnte. Dafür bin ich sehr dankbar. Der Stellplatz ist übrigens auch in Aussicht, gerade warte ich auf die Baugenehmigung :).

Liebe Nessa, vielen Dank für das Gespräch! Wenn ihr jetzt mehr zu ihren Projekten rund ums Tiny House wissen wollt, folgt ihr bei YouTube oder schaut auch mal auf Instagram vorbei.

Fotos: Nessa Elessar

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