Ein echter Klassiker unter den Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebiets: Der Tetraeder in Bottrop. Die begehbare Pyramide thront auf der Halde Beckstraße und ist das Wahrzeichen der 117.000 Einwohner zählenden Großstadt im Westen des Ruhrgebiets. Wer schwindelfrei ist, genießt von hier oben einen fantastischen Blick.
Inhalt
Was ist der Tetraeder?
Der Tetraeder in Bottrop ist ein atemberaubendes Bauwerk und war meine erste Sehenswürdigkeit, die ich im Ruhrgebiet besucht habe. Allerdings nicht im Jahr 2010, als ich herzog, sondern bereits viel früher. Damals war ich mit der Schule zu einer Klassenfahrt im Ruhrgebiet, um mehr über den Strukturwandel zu erfahren. Interessierte mich mit 14 eher weniger ;)! Dennoch wundert es mich ein bisschen, dass ich euch in meinem Blog noch nie mit nach Bottrop genommen habe, um euch diese Landmarke vorzustellen. Das holen wir also jetzt nach.
Der Tetraeder, auch bekannt als Haldenereignis Emscherblick, ist eine begehbare Aussichtsterrasse in Form einer dreiseitigen Pyramide auf der Halde Beckstraße im Bottroper Stadtteil Batenbrock. So weit, so unspektakulär. Die Besonderheit des Bauwerks erschließt sich erst richtig, wenn man sich der Dimensionen bewusst wird: Die Stahlkonstruktion ist 60 Meter lang und ruht auf vier neun Meter hohen Betonpfeilern. Sie befindet sich auf der Kuppe der etwa 120 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Halde an der Beckstraße.
Der markante Tetraeder ist nicht nur von der nahegelegenen Autobahn 42 gut sichtbar, sondern auch aus der Essener Innenstadt. Wie andere Halden im Ruhrgebiet ist der Tetraeder Teil der Route der Industriekultur.
Was ist das Besondere am Tetraeder?
Zum einen macht die Form den Tetraeder zu etwas ganz Besonderem: Denn wo in Deutschland gibt es schon eine Pyramide zu sehen? Zum anderen ist es eins der ersten Kunstwerke, die auf einer Halde im Ruhrgebiet platziert wurden. Das „Haldenereignis Emscherblick“ wurde von dem Architekten Prof. Dipl-Ing. Wolfgang Christ entworfen und bereits im Jahr 1995 aufgestellt. Zum Vergleich: Das Horizontobservatorium auf der Halde Hoheward stammt aus dem Jahr 2008, die Installation Totems auf der Halde Haniel aus dem Jahr 2002.
Der Tetraeder besteht aus 210 Tonnen Stahl und Rohren mit einer Länge von 1,5 Kilometern. Der höchste Aussichtspunkt befindet sich 42 Meter über dem Haldengipfel und ist nichts für Menschen, die nicht schwindelfrei sind. Zum einen ist der Aufstieg bis dahin schon durch Stufen gekennzeichnet, die nur aus Gittern bzw. Lochplatten bestehen, also den freien Blick nach unten zulassen, zum anderen hängt die letzte der drei Plattformen schräg. Bei starkem Wind schaukelt es sogar ein bisschen.
Wann kann man den Tetraeder besuchen?
Egal ob Ostern, Weihnachten, mittags, nachts oder früh morgens: Der Tetraeder ist immer geöffnet, es gibt keine Zulassungsbeschränkungen für die Halde. Und so verwundert es nicht, dass hier zu Feiertagen wie Silvester auch nachts Menschen unterwegs sind.
Da der Tetraeder mit das bekannteste Bauwerk des Ruhrgebiets ist, besuchen besonders am Wochenende und bei gutem Wetter sehr viele Menschen die Halde. Wer lieber für sich sein will, sollte deshalb unter der Woche, früh morgens oder bei Einbruch der Dämmerung kommen. Denn nachts ist der Tetraeder auch beleuchtet. Die Lichtskulptur namens Fraktal wurde vom Düsseldorfer Künstler Jürgen LIT Fischer gestaltet.
Der Weg dahin ist allerdings nicht beleuchtet, also Taschenlampe am Handy anschalten und keine riskanten Abkürzungen nehmen.
Neun Fakten zum Tetraeder in Bottrop
- Der Tetraeder in Bottrop ist das Wahrzeichen der Stadt und ein markantes Beispiel für moderne Architektur.
- Der Tetraeder ist eine Stahlkonstruktion in Form eines Tetraeders, also eines geometrischen Körpers mit vier gleichseitigen Dreiecken als Seiten.
- Die Konstruktion des Tetraeders wurde im Jahr 1995 von dem Architekten Wolfgang Christ entworfen.
- Der Tetraeder steht auf der Halde Beckstraße, die aus Abraummaterial des ehemaligen Steinkohlebergbaus aufgeschüttet wurde.
- Der Tetraeder bietet von seiner Aussichtsplattform einen spektakulären Ausblick über das Ruhrgebiet.
- Die Beleuchtung des Tetraeders macht das Kunstwerk auch nachts zu einem gut sichtbaren Ankerpunkt.
- Der Tetraeder wird regelmäßig für Kunstprojekte, Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt und hat sich zu einem beliebten Touristenziel entwickelt.
- Der Eintritt zum Tetraeder und zur Aussichtsplattform ist kostenlos, jedoch ist der Aufstieg aufgrund der vielen Treppenstufen und der sich bewegenden Teile körperlich nicht ganz ohne.
- Der Tetraeder ist in den letzten Jahrzehnten zu einem Symbol für den Strukturwandel im Ruhrgebiet geoworden und verdeutlicht den Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft.
Wie kann man den Tetraeder erreichen?
Am besten geht ihr zu Fuß. Es gibt verschiedene Aufgänge. Der kürzeste ist eine Treppe, die „Direttissima“-Treppe mit 387 Stufen, die ihr aus dem Süden der Halde erreicht. Dort ist auch das alpincenter Bottrop, eine Indoor-Skipiste. Bisschen crazy, aber hier könnt ihr ganzjährig auf einer Piste von 640 m Länge Skifahren.
Bekannter ist der Zugang über die Beckstraße. Dort befindet sich nicht nur eine Bushaltestelle, sondern auch ein großer Parkplatz. Von hier aus schlängelt sich ein Weg empor. Ihr erreicht die Spitze der Halde relativ schnell und unkompliziert nach etwa zehn Minuten Fußweg.
Hier die genaue Adresse:
Tetraeder Bottrop
Beckstraße 57a
46238 Bottrop
Bus: Linie 266, Haltestelle Tetraeder, Bottrop
Was ist in der Nähe vom Tetraeder?
Zugegeben, der Besuch des Tetraeders ist keine Beschäftigung für einen ganzen Tag. In der Nähe befinden sich aber einige weitere, interessante Ausflugsziele:
- Indoor Skydiving Bottrop und alpincenter Bottrop
- Die Shoppingmall Centro Oberhausen
- Der Gasometer Oberhausen, aktuell mit der Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“
- Das Kulturzentrum Zeche Carl in Essens Norden
- Die Zeche Zollverein in Essen
- Die „Slinky Springs to Fame“-Brücke in Oberhausen
- Der Kaisergarten Oberhausen
Alle Ziele erreicht ihr am besten mit dem PKW und innerhalb von ca. 20 Minuten. Wer mit den Öffis reisen will, ist hier leider nicht so gut angebunden. Ganz gut geht noch mit dem Bus von der Haltestelle Tetraeder zur Neuen Mitte in etwa 30 Minuten mit ein Mal umsteigen am ZOB Berliner Platz.
PS: Wer noch mehr Nervenkitzel möchte, dem empfehle ich einen Besuch der Indoor Skydiving Halle ganz in der Nähe der Halde. Und wer einen Überblick über die wohl schönsten Halden des Ruhrgebiets haben will, auch dazu habe ich einen Beitrag im Blog.
Zum Pinnen :)!
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