Grünkohl-Pasta mit getrockneten Tomaten und Erdnüssen ist eines meiner Lieblingsgerichte. Super schnell gemacht, echtes Soulfood und die Zubereitung erinnert mich immer an meine Kindheit, in der es sehr oft Grünkohl im Winter gab.
Die Haustür geht auf, eine wohlige Wärme strömt aus der Küche auf den Flur. Es riecht nach Kohl und Gemütlichkeit. So oder ähnlich war es oft in meiner Kindheit, denn meine Mutter hat jeden Mittag gekocht. Wenn ich aus der Schule kam, stand das Essen meist schon auf dem Tisch. Hände waschen, beten, Kohl essen – im Winter ein sich oft wiederholendes Muster. Meine Mutter mochte den deftigen Klassiker mit Mettwürstchen und Kartoffeln anscheinend sehr gerne, hatte aber natürlich auch jede Mange andere tolle Rezepte im Schrank. Zum Beispiel Eintöpfe und Suppen wie diese Pizzasuppe gab es häufiger bei uns zu Hause. Am besten waren die immer am zweiten Tag, gut durchgezogen eben.
Für mich ging es zum Studium nach Süddeutschland und das bedeutete Abschied nehmen vom norddeutschen Klassiker. Denn ein Bayer weiß mit Grünkohl wenig anzufangen. Außerdem hatte damals noch keiner erkannt, dass es sich bei Grünkohl um heimisches Superfood handelt. Und so führte kein Supermarkt den Kohl. Nur das riesige Kaufland hatte ab und zu ein paar tiefgefrorene Beutel Grünkohl. Die lagen da einsam und verfroren rum und hätte ich sie nicht mitgenommen, hätte es wohl keiner getan. Frisch gab es ihn dort jedenfalls nirgendwo zu kaufen.
Jahre später bin ich immer noch Fan, allerdings mag ich Grünkohl in der klassischen Variante meist nur einmal pro Saison. Grünkohl mit Kassler oder Mettwürstchen, gebraten in Entenschmalz, ist nun wirklich auch ein kalorienreiches Festessen. Zudem esse ich mittlerweile fast ausschließlich pflanzlich. Abgewandelt in einer vegetarischen Variante ist Grünkohl mit Pesto, Nudeln und Erdnüssen steht er häufiger auf meinem Speiseplan. Hier mal das Rezept. Es ist sehr simpel, lecker und ihr benötigt nur wenige Zutaten.
Vegetarische Grünkohl-Pasta mit Erdnüssen
Zutaten
- 350 Gramm Grünkohl
- 1 rote Zwiebel
- 8 getrocknete Tomaten in Öl
- 400 Gramm Nudeln, z. B. Penne oder Fusilli
- 1 Glas Pesto Verde
- 1 Handvoll Erndüsse ohne Salz
- Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Grünkohl waschen und schneiden sowie kräftig ausdrücken.
- Pasta aufsetzen und ca. 12 Minuten kochen lassen. Dann die Nudeln durch ein Sieb abgießen und ein wenig Nudelwasser aufbewahren.
- Die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Anschließend die Tomaten schneiden und mit der Zwiebel zusammen in einer großen Pfanne anbraten.
- Grünkohl dazugeben und ein paar Minuten anbraten. Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen.
- Jetzt grünes Pesto dazugeben, das Glas mit etwas Nudelwasser auffüllen, verschließen, schütteln und Reste in die Pfanne gießen. Bei mittlerer Hitze das Gemüse ein paar Minuten köcheln lassen.
- Erdnüsse hacken und leicht in zweiter Pfanne wenige Minuten rösten oder abschließend ohne Rösten auf die Pasta geben.
- Pasta tropfnass mit Grünkohl-Pesto-Mischung vermengen.
Grünkohl, pardon, ich meine Kale, wird heutzutage als Powerfood gepriesen. Kaum ein grüner Smoothie, der ohne das hippe Zeugs auskommt. Für mich ist es nach wie vor einfach ein typisch deutsches Wintergemüse, wenn ich es persönlich auch nicht so deftig zubereite. Und vielleicht gibt es Grünkohl ja mittlerweile auch in Bayern zu kaufen. Dann hätte der Trend sogar noch etwas Gutes.
PS: Probiert doch gerne auch dieses vegane Grünkohl-Curry mit roten Linsen und Karotten.
5 Comments
Früher wurde noch vorm essen gebetet. Heute macht man Fotos ?
22. August 2017 at 13:02Rezept wird nachgekocht und dein Blog abonniert . Mag ich. Beides.
Hey, das freut mich aber. Tja, bin halt auf dem Land groß geworden und damals gab es ja nicht mal Facebook. Schlimme Zeiten waren das 😉
22. August 2017 at 13:53[…] kenne sie, ihr werdet es ahnen, wenn ihr euch die Postings zu meinen anderen Rezepten wie der Grünkohlpasta oder den Hafermakronen durchgelesen habt, aus meiner Kindheit. Die Pizzasuppe gab es immer an […]
28. Januar 2018 at 10:55Lecker. Ich hab meiner süddeutschen Verwandtschaft über Weihnachten auch Mal Grünkohleintopf näher gebracht. Hat allen geschmeckt 😊 deine Variante klingt auch gut, wir haben auch noch ein Glas mitgenommen und da wir eh nix im Kühlschrank haben, gibt’s morgen einfach Pasta mit Kohl. Danke für deine Idee ☺️
5. Januar 2019 at 21:53Ich fand es völlig verrückt, dass die das damals in Bayern nicht kannten.
Grünkohl gibt es hier auch bald mal ganz klassisch.
Liebe Grüße
6. Januar 2019 at 1:06