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Kann man in New York wirklich nur mit Kreditkarte zahlen? Wo kann man günstig und gut essen und was mache ich, wenn mein Englisch nicht so super ist? Sollte ich dann dennoch einen Trip in die amerikanische Metropole wagen? Antworten auf diese und andere Fragen habe ich euch – kaum acht Monate nachdem ich in New York war – aufgeschrieben. Aus meiner Sicht 15 praktische Tipps für so genannten First-Timer.
Inhalt
Welche Unterlagen brauche ich für die Reise?
Eigentlich nicht soooo viel. Ihr braucht einen gültigen Reisepass und müsst wissen, wo ihr unterkommt in der Zeit. (Pflichtangabe bei der Einreise.) Wenn ihr Glück habt, reicht es, einen ESTA-Antrag auszufüllen. Ein Visum ist für viele von euch höchstwahrscheinlich nicht nötig. Wichtig ist, bereits Hin- und Rückflug gebucht zu haben und zu wissen, wie lange man da bleibt und wann genau man abreist.
ESTA und Zollerklärung
Wird der ESTA-Antrag genehmigt und sind die Flüge und das Hotel gebucht, steht der Reise nichts mehr im Wege. Zur Einreise und wie die bei mir ablief, habe ich schon einmal ausführlich etwas geschrieben. So im Nachhinein sei gesagt: Alles halb so wild. Wer vorbereitet ist und sich ein paar Gedanken schon in Deutschland gemacht hat, kann New York entspannt angehen. Als äußerst hilfreich hätte ich es empfunden, das Zollpapier, das man im Flugzeug ausfüllen muss, vorher schon einmal gesehen zu haben. Hier geht es zur deutschen Version (Achtung, bei Link-Klick öffnet sich ein PDF), die ihr am besten wie all eure anderen Unterlagen zu ESTA, Hotel und Flug ausgedruckt im Handgepäck mitführt.
Nützlich ist es, alles einmal abzufotografieren und digital zu hinterlegen. So könnt ihr bei Verlust darauf zugreifen.
Wie finde ich den besten Flug von Deutschland nach New York?
Wenn ihr von Deutschland aus starten wollt, habt ihr mittlerweile eine recht große Auswahl an Flughäfen, die fast täglich nach Nordamerika fliegen. Ich hatte in diesem Beitrag zum Flug mit Eurowings ab Düsseldorf schon einiges geschrieben.
Denkt auch den Flughafen Newark mit, der unweit von Manhattan entfernt liegt und ebenfalls von Eurowings ab Düsseldorf angeflogen wird. Direktflüge bieten ab Berlin auch United Airlines und die Lufthansa an. Auch ab München und natürlich ab Frankfurt kommt ihr schnell und direkt nach New York.
Direktflug
Diese Direktflüge müssen nicht teuer sein. Ich habe ab Düsseldorf etwa sechs Wochen vor Abflug Hin- und Rückflug für 400 Euro buchen können. Interessanterweise waren diese Flüge ein paar Wochen vorher noch 200 Euro teurer. Auch danach stieg der Preis wieder deutlich an. Daher empfehle ich, die Preise im Blick zu behalten und nicht super-früh zu buchen, wenn ihr nur teure Flüge findet.
Direktflüge nach NYC bieten für mich diese drei unschlagbaren Vorteile:
- nicht unbedingt teuer
- am schnellsten
- komfotabel, da kein Stress mit dem Anschlussflug
Flug mit Zwischenstopp
Eine Alternative ist es natürlich, einen Flug mit Zwischenstopp zu buchen. Ich fand es allerdings schon anstrengend genug acht Stunden zu fliegen und war froh, den günstigen Direktflug gefunden zu haben. Wer Pfennigfuchser ist und flexibel, sollte aber auf jeden Fall nicht direkt fliegen, da sich sehr günstige Flüge mit 1 oder 2 Zwischenstopps finden lassen. Wer in Westdeutschland wohnt kann auch die Flughäfen in Holland und Belgien abchecken.
Wie kann ich mein Handy auch in New York nutzen?
Wer denkt in New York gibt es an jeder Ecke freies W-Lan, der irrt. Zwar würde ich schon behaupten, es ist einfacher mit seinem Mobiltelefon ins Internet zu kommen als in Deutschland, aber sicher und gut funktioniert es auch in New York nicht immer. Aus diesem Grund würde ich jedem vor seiner Reise empfehlen mal zu checken, was der Mobilfunkbetreiber einem da für Pakete anbietet.
Amerikanische SIM
Falls da die Kosten schnell aus dem Ruder zu laufen drohen, dem empfehle ich ein paar Wochen vor Abreise in Deutschland eine amerikanische SIM-Karte zu kaufen. Die gibt es zum Beispiel bei Vermittlern wie TravSIM.
Ihr bekommt dort eine US-Nummer zugewiesen, die TravSIM kümmern sich um die Registrierung. Ihr könnt im Vorfeld bestimmen wie viel Datenvolumen ihr braucht und habt die volle Kostenkontrolle. Bei mir gab es bei der Aktivierung keine Probleme. Noch bevor ich aus dem Flugzeug ausgestiegen war, hatte ich wieder Internet.
Das kann allerdings auch nicht klappen, es kommt darauf an, welches Mobiltelefon ihr in den USA nutzen wollt. Auch während der sechs Tage New York hatte ich zu jeder Zeit einen guten Empfang und eine schnelle Übertragung von Fotos und Videos, zum Beispiel beim Upload auf Instagram. Daher war ich mit der US-SIM sehr zufrieden.
WhatsApp und Co. könnt ihr auch mit der amerikanischen SIM-Karte ohne etwas ändern zu müssen problemlos nutzen. Vorausgesetzt, ihr habt daran gedacht, einen Adapter für die Steckdose mitzunehmen.
Free Wi-Fi unterwegs
Zur Not, wenn ihr euch gegen die Extra-Kosten entscheidet, könnt ihr euch in Cafés oder einem der kostenlosen Stationen auf der Straße ins Internet einloggen. Ihr habt dann immerhin temporär auch unterwegs Netz um zum Beispiel etwas nachzuschauen. Dies geht auch in vielen U-Bahn-Stationen. In der Subway selbst habt ihr ohne SIM oder Roaming kein Internet.
Wie viel Bargeld muss ich mitnehmen? Wird dort nicht alles mit der Kreditkarte bezahlt?
Wenn ihr alleine reist, empfiehlt es sich auch für einen kurzen Trip nach New York Geld zu tauschen und mit Bargeld einzureisen. Sollte dann irgendwas mit eurer Kreditkarte nicht stimmen, seid ihr auf der sicheren Seite und müsst nicht hungern. Wer mit mehreren Leuten da ist, braucht keine große Bargeldmenge mitzunehmen. Falls die Kreditkarte streikt, könnte man sich in einer Gruppe dann im Notfall ja Geld von seinen Mitreisenden leihen.
Bezahlen mit Kreditkarte
Grundsätzlich ist es aber so, dass ihr fast immer und überall mit eurer Kreditkarte zahlen könnt. Egal ob am Hotdog-Stand auf der Straße oder im Supermarkt. Manchmal akzeptieren Läden auch keine andere Bezahlweise. Deshalb erkundigt euch im Vorfeld bei euerer Bank, ob Gebühren und in welcher Höhe für das Bezahlen in den USA anfallen.
Bargeld abheben kann teuer werden
Achtung: Aus meiner Sicht lohnt es sich überhaupt nicht, Bargeld am Automaten abzuheben. Die amerikanischen Banken verlangen teils hornende Gebühren für die Auszahlung von Bargeld. An einem Automaten sollte ich zum Beispiel knapp 10 Dollar Gebühr berappen. Am günstigsten wäre es für mich tatsächlich gewesen, alles mit meiner Kreditkarte zu zahlen, da meine Bank nur einen sehr niedrige Gebühren pro Transaktion verlangt.
Ich möchte nicht nur Burger essen: Wie teuer ist gesundes Fast Food in New York?
Zu meiner großen Überraschung war New York günstiger als ich dachte. Zumindest, wenn man nicht allzu hohe Ansprüche an Restaurants und Lokale legt. Wer sich auch mal mit einem guten Burger zufrieden gibt oder eine Salatbowl aus einer der vielen Fast Food-Ketten mag, der kommt mit 10 bis 12 Dollar pro Mahlzeit hin.
Wir waren mehrmals im Cava, einer „grünen“ Kette, in der es neben Salat-Bowls auch Hummus, Reis und Pita gibt. Man kann sich alles selbst zusammenstellen, sollte nur bevor man an der Reihe ist wissen, welche der unzähligen Dipps und Toppings man möchte. Im Zweifel einfach alles zu nehmen, funktioniert und schmeckt übrigens auch, ist aber dann doch etwas wild. Die große Schüssel Salat, die man dann bekommt, würde in Deutschland mindestens 12 Euro kosten, in dem grünen Fast Food-Laden gab es sie für knapp 12 Dollar. Ketten wie Cava gibt es einige in der Stadt, natürlich habt ihr immer Kale (Grünkohl) zur Auswahl.
Noch ein Tipp: Geht nach Möglichkeit nicht zur Mittagszeit in Manhattan in einen dieser Läden. Dann sind diese nämlich überfüllt mit Büroangestellten, die sich schnell etwas Gesundes einwerfen wollen.
Welche Burger-Ketten sind zu empfehlen?
Richtiges Fast Food gibt es in den zahlreichen Burgerläden. Mein Favorit ist der Shake Shack. Vielleicht kennt ihr den aus London. Im Madison Square Park in unmittelbarer Nähe zum Flatiron-Gebäude gibt es eine Filiale, in der man bei guten Wetter an Tischen im Park Platz nehmen und Eichhörnchen beobachten kann. Da sitzt man dann unter Lichterketten und gönnt sich einen BBQ Cheddar Bacon Burger mit French Fries und einer Rasberry Gin Lemonade. Kostenpunkt für dieses Menü: 14,50 Dollar. Qualitativ sind die Burger und Pommes absolut in Ordnung und um einiges besser als die bei McDonalds, Burger King und Co.
Welche Food-Spots sollte ich in New York unbedingt ausprobieren?
Restaurants kann ich euch an dieser Stelle nicht empfehlen, da ich tatsächlich nur in Fast Food Läden und Cafés und Street Food-Märkten gegessen habe. Ab und zu auch Dinge aus dem Supermarkt, die fertig zubereitet waren. Dennoch waren auch da einige gute Dinge dabei, die ich euch nicht vorenthalten will.
Street Food-Markt Smorgasburg
Neben dem angesprochenen Shake Shack für Burger-Liebhaberinnen und -Liebhaber gibt es vor allem einen Street Food-Markt, den ich wirklich toll und außergewöhnlich fand. Die Rede ist vom Smorgasburg. Wenn ihr im Sommer da seid, lege ich euch den Smorgasburg sehr ans Herz. In den kalten Monaten hat er leider geschlossen.
Er befindet sich in Williamsburg im East River State Park. Auch wenn ihr nur ein paar Tage und zum ersten Mal in New York seid, lohnt sich der Weg dorthin. Zum einen könnt ihr auf dem Weg dorthin die Bedford Avenue mitnehmen, die mit ihren vielen Shops, wunderschönen Wandbildern und ihrem Hippster-Flair höchstwahrscheinlich sowieso auf eurer Liste steht. Zum anderen ist der Blick vom East River State Park auf die Skyline von Midtown Manhattan grandios schön. Und lecker waren die Dinge, die ich dort gegessen habe auch sehr.
Very Fresh Noodles im Chelsea Market
Darüber hinaus waren auch die Speisen, die wir im Chelsea Market bekommen haben mega lecker. Angela, mit der ich dort war, hatte eine asiatische Nudelsuppe im Very Fresh Noodles, von der sie sehr geschwärmt hat, ich einen Salat aus einem der Bäckereien, der okay war, aber jetzt nicht besonders empfehlenswert. Mitgenommen habe ich an dem Tag noch einen sehr guten Brownie aus der Fat Witch Bakery für glaube ich knapp 4 Dollar. Es gibt dort auch einige Dinge zu probieren, wenn ihr euch nicht sicher seid, ob sich der Preis lohnt.
Cupcakes deluxe in der Magnolia Bakery
Mein absolutes Cupcake-Highlight hatte ich in der Magnolia Bakery in Greenwich. Ein absolut sehenswerter Stadtteil mit süßen Häusern wie man sie aus den vielen Serien kennt, die in New York spielen. Hier sind auch die Häuser abgefilmt worden, die in Friends und Sex and the City vorkommen. Mehr dazu in einem späteren Beitrag. Zurück zum Essen.
Whole Foods: Der Traum eines jeden Supermarkt-Liebhabers
Wer den Whole Foods aus London noch nicht kennt, sollte einen der vielen Läden der Biomarkt-Kette in New York besuchen. Whole Foods ist ein amerikanisches Tochter-Unternehmen von Amazon. Es ist wirklich einer der besten Supermärkte, die ich bislang besucht habe. Und ich gehe sehr gerne und sehr viel in Supermärkte, gerade im Ausland.
Im Whole Foods könnt ihr euch zum Beispiel eure eigene Erdnussbutter in drei unterschiedlichen Geschmacksrichtungen abfüllen. Dazu gibt es Automaten in der, ich nenne es jetzt mal losen Nuss-Abteilung. Zudem gibt es einen großen Food Court, in dem frisches Essen auf euch wartet: Von mega-ungesund bis hin zu Brokkoli ist alles dabei. Ihr bezahlt pro 500 Gramm 11 Dollar. Das heißt Fleisch und schwere Kost können hier ganz schön ins Geld gehen. Insgesamt bietet der Whole Foods vor allem hochwertige, teure Lebensmittel an.
Auch hier kann ich die Kuchen und Cupcakes sehr empfehlen. Ich hatte ein Stück unglaublich leckeren, und vermutlich unfassbar kalorienhaltigen, Carrot Cake für 3,50 Dollar. Auch wenn ihr eigentlich gar nichts kaufen wollt, euch aber grundsätzlich für qualitativ hochwertige Lebensmittel interessiert, seid ihr im Whole Foods genau richtig. Besonders für Menschen wie mich, die alles mit Zimtgeschmack und Erdnussbutter lieben, sind die amerikanischen Supermärkte das reinste Paradies.
Welche gehypte Adresse kann man sich sparen?
Und noch ein Tipp: Viele von euch kennen sicherlich die Momofuku Milkbar von Christina Tosi. Ich wollte unbedingt hin. Nun ja, sagen wir mal so, wenn ihr nicht echte Fans seid oder sowieso in der Nähe einer der Filialen, würde ich mir das vielleicht für eure zweite Reise nach New York aufsparen.
Muss ich unbedingt U-Bahn fahren? Fortbewegen in New York
Wer gut zu Fuß ist, sollte auf jeden Fall viel laufen. Ihr bekommt so einfach richtig viel von der Atmosphäre mit, entdeckt Straßen und Geschäfte und könnt dieses ganz außergewöhnliche Großstadt-Feeling Manhattans oder die Lässigkeit von Williamsburg in euch aufsaugen.
Sicher und nicht allzu teuer sind die gelben Taxis, die überall umstehen. Besonders vom Flughafen in die Stadt sind sie eigentlich eine gute Sache, da ihr einen Festpreis habt. Achtung, zurück gilt dies nicht. Steht ihr dann lange im Stau, kann es teuer werden. Die Taxis sind auf jeden Fall was für Leute, denen Uber unheimlich ist. Ich selbst habe Uber in den USA bislang nicht getestet, kann daher nichts dazu schreiben.
New York City Subway
Wer viel in der Stadt unterwegs ist, fährt U-Bahn. Gerade in Manhattan ist das meiner Meinung nach die beste Verkehrsmittelwahl. Zugang zu den Stationen bekommt ihr nur mit einer Karte. Die kostet meines Wissens nach 29 Dollar die Woche. Also ein Schnäppchen, wenn ihr zig Mal am Tag von A nach B fahrt. Im Internet war viel zu lesen davon, wie verwirrend das New Yorker U-Bahn-System sei. Ich fand es eigentlich extrem einfach. Ihr müsst nur wissen, wo ihr euch gerade befindet und ob euer nächstes Ziel Uptown oder Downtown ist. Hier hilft auch Google. Wenn ihr den Routenplaner mit der Fußgänger und ÖPNV-Navigation wählt, sagt euch euer Handy wie ihr zur nächsten Station findet und in welche Bahn ihr dort steigen müsst.
Abraten von der Subway würde ich Menschen, die geruchs- und hitzeempfindlich sind. Die engen Stationen sind teilweise richtig dreckig und stickig im Sommer. Es gibt Ratten, die auf den Gleisen Essensreste suchen und einige finstere Gestalten, die sich in den Eingängen zu den Bahnen herumtreiben. Tagsüber ist das für mich kein Problem gewesen. Abends und nachts würde ich glaube ich ab und zu dann doch auf Uber oder ein Taxi zurückgreifen.
Nehmt die New York Ferry
Ein Tipp von mir: Ich war begeistert von der New York Ferry. Für 2,75 Dollar könnt ihr auf dem Wasser beliebig weit fahren. Zum Beispiel vom Street Food Markt im Norden von Williamsburg bis runter zur Wall Street. Ihr habt auf der Fähre einen tollen Ausblick auf die Skyline und fahrt unter der Brooklyn Bridge und der Manhattan Bridge durch. Tickets gibt es an Automaten am Steg. Sie gelten immer für eine Fahrt in eine Richtung, egal wie viele Stationen ihr fahrt.
Wie sicher ist New York?
Schwierige Frage. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt in Manhattan unsicherer gefühlt als zum Beispiel in Berlin Mitte oder Reinickendorf. Da bin ich ab und zu und Berlin ist zumindest eine echte Großstadt, deshalb der Vergleich. Man liest zwar immer, dass es in New York jedes Wochenende mindestens einen Schusswechsel gibt, jedoch findet der oft nicht in den touristischen Gegenden statt, sondern irgendwo in Queens oder der Bronx. Ich war abends nie alleine unterwegs und habe im Gedränge auf mein Portemonnaie geachtet. Sowas mache ich aber auch in Deutschland in größeren Städten.
Richtig doof angemacht wurden wie in den sechs Tagen ein Mal im Central Park von einer Gruppe junger Männer, die Geld schnorren wollten. Ansonsten wurde ich auf offener Straße nicht angesprochen. Krass fand ich den Anblick von Menschen mit offenen Wunden in den U-Bahn-Eingängen und zwischen Müllsäcken auf den Bürgersteigen. Gefährlich sind die sicher nicht. Ich kann aber verstehen, wenn dem ein oder anderen der Anblick zu schaffen macht.
Übernachten: Besser im Hotel oder doch wie in Europa im Airbnb?
So als First-Timer würde ich glaube ich ein Hotel wählen. Ihr bucht es vorab in Deutschland, überweist und habt keinen Stress vor Ort. Natürlich geht sowas nicht, wenn man als Familie eine Woche nach New York möchte. Also wenn man nicht ein Vermögen ausgeben will. Aber auch Airbnbs sind in New York richtig teuer.
Zur Einordnung: Ich habe für fünf Nächte in einem ganz guten, sauberen Hotel in der Nähe des Flatiron, also Midtown Manhattan, für das Doppelzimmer 1.000 Dollar gezahlt. In dieser Preisklasse wurden mir einige Hotels angezeigt. Inbegriffen im Preis war das Schlafen im Zimmer sowie Wasser und Kaffee im Frühstücksraum. Kein Frühstück, keine Zeitung, kein Airport-Shuttle, kein Schwimmbad oder oder oder.
Bei Bine habe ich gesehen, dass sie ein ganz gutes Appartement in Jersey City gebucht hatte. Jetzt auch kein Schnapper soweit ich das richtig verstanden habe, aber immerhin bezahlbarer als mehrere Hotelzimmer in Manhattan. Zumal es eigentlich auch von der Entfernung zu euren Zielen relativ egal ist, ob ihr jetzt in Manhattan, Brooklyn oder Jersey City wohnt. Meist muss man sowieso mit der U-Bahn ein Stück fahren. Womit wir beim nächsten Punkt wären…
In welchem Stadtteil sollte man wohnen?
Das hängt glaube ich sehr davon ab, welche Ziele ihr habt. Wenn ihr nur Touri-Spots in Manhattan auf der Liste ansteuern wollt, solltet ihr logischerweise dort irgendwo wohnen. Welches Viertel ist da rein aus logistischer Sicht ziemlich egal. Denn mal möchte man irgendwas in der Nähe des Central Parks ansteuern, dann die Freiheitsstatue besichtigen und am nächsten Tag vielleicht doch auch nach Brooklyn.
Worauf ihr euch allerdings einstellen müsst: Viele Ecken in Manhattan sind unglaublich laut und die Fenster der Gebäude nicht schallisoliert. Ihr könnt die oft auch nicht öffnen. Luftaustausch findet über die Air Condition statt. Die sind besser als die deutschen Klimaanlagen und kühlen nicht bloß, bollern unter Umständen aber auch schlafraubend vor sich hin. Da hilft dann nur abschalten.
Wer mehr Ruhe haben möchte, ist mit einem Hotel oder Airbnb etwas außerhalb besser beraten. Dank des Internets kann man ja vorab gucken, wo sich das Gebäude befindet und ungefähr abschätzen wie laut es sein wird. Ich hatte das nicht ganz so auf dem Schirm. Unser Hotel im Viertel Kips Bay hatte zwar eine sehr gute Lage, da alle Ziele innerhalb einer Stunde erreichbar waren, es war dort aber schon sehr geräuschintensiv.
Wie viele Attraktionen sollte ich mir am Tag maximal vornehmen?
Wenn ihr eine Woche in New York seid, rate ich dazu, nicht massig viel in einen Tag zu packen. Zum einen muss man ja immer erst einmal zu den Zielen hinkommen. Ob zu Fuß oder mit der Bahn, ein wenig Zeit braucht man allein für die Wegstrecke. Zum anderen will man die Zeit ja auch genießen und nicht nur ein Ziel nach dem nächsten ansteuern, um es auf seiner Liste abzuhaken.
Dennoch spreche ich mich sehr für eine To Do-Liste aus. Gerade, wenn man das erste Mal nach New York reist, hat man ja Vorstellungen und ist etwas getrieben, da es so viel zu sehen und zu entdecken gibt. Eine Liste schafft da Sicherheit und man sieht, wie realistisch es ist, all die Dinge machen zu können, die man möchte.
Tickets vorab buchen
Für einige Besuche von Gebäuden müsst ihr vorab Tickets kaufen oder Reservierungen machen. Auch das überblicke ich persönlich besser, wenn ich eine To Do-Liste habe. Diese habe ich mir mit Google Maps angelegt. Ich bin auf der Karte zu Hause in Bochum umhergewandert und habe wie wild Attraktionen, Läden und Sightseeing-Spots gespeichert. Das ist mega praktisch, wenn ihr ein Google-Konto habt. Denn dann habt ihr beim nächsten Maps-Aufruf auf der Karte grüne Fähnchen überall dort, wo ihr hinwollt. Habt ihr die GPS-Daten an, gebt ihr Google natürlich beim Besuch der Attraktionen dann zusätzlich auch noch die Info, dass ihr tatsächlich da wart. Viele Daten, die nicht unbedingt jeder gerne mitteilen möchte.
Nicht mehr als fünf Dinge pro Tag
Jetzt aber etwas konkreter: Durch den Jetlag war ich immer so ab ca. 5 Uhr morgens wach. Gegen 8 sind wir los, manchmal auch erst etwas frühstücken. Zwischen 9.30 und 10 waren wir dann an unserem ersten Spot. Laut meiner Markierungen und Listen habe ich ca. fünf Dinge am Tag gesehen, also sowas wie das Empire State Building, das 9/11 Memorial, Grand Central Terminal, einen Whole Foods oder die High Line. Dafür waren wir dann bis abends um 21 oder 22 Uhr unterwegs.
Zugegeben, dass war manchmal ganz schön viel für einen Tag. Und am letzten Tag wollte ich auch einfach nix mehr sehen und nur noch nach Hause. Denn viele Pausen und Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten, hatten wir so nicht. Dennoch würde ich das wieder so machen, da ich in den sechs Tagen zumindest alles das einmal gesehen habe, was ich unbedingt sehen wollte. Beim nächsten Besuch habe ich dann mehr Zeit, die Dinge langsam anzugehen und auch einfach mal ein paar Stunden rumzugammeln wenn ich k.o. bin. Das habe ich in den sechs Tagen nur ein Mal für zwei Stunden im Hotelzimmer gemacht.
Auf’s Empire State oder Rockefeller? Welche Aussicht ist besser?
Wir haben uns Karten für das Rockefeller besorgt und ich bin damit sehr happy. Vor allem, weil ihr dort Sicht aufs Empire und Manhattan auf der einen Seite sowie einen Blick auf den Central Park auf der anderen Seite habt.
Logisch, auf dem Empire oder dem One World seid ihr näher an Downtown Manhattan. Ich würde beim ersten New York-Besuch jedoch nur ein Gebäude besichtigen. Denn wenn ihr so wie ich echt Spaß dran habt in die Häuserschluchten zu gucken und am besten noch abends den Sonnenuntergang mitnehmt, dann seid ihr da ja ein paar Stunden beschäftigt. Aus diesem Grund landetet das Rockefeller auch auf meiner Liste der 10 (kostenlose) Dinge, die ihr in New York erleben könnt.
Hilfe, mein Englisch ist eher so mäßig. Lassen die mich rein? Verstehe ich alles?
Davor hatte ich tatsächlich etwas Schiss, denn ich bin alleine eingereist. Und man hört ja so einiges. Da mein Englisch gerade in Sachen Behördenkram eher schlecht ist, habe ich mir ganz viele Dinge durchgelesen, Antworten auf die Standardfragen überlegt, Vokabeln nachgeschlagen. Das war vielleicht nicht ganz dumm, aber auch nicht unbedingt nötig.
Keine Angst vor der United States Customs and Border Protection
Sehr hilfreich ist es auf jeden Fall, sich das Zollformular vorab anzuschauen und das ESTA-Papier genau durchzulesen. Wenn ihr die beiden Hürden genommen habt, passiert euch bei der Einreise vermutlich nichts. Da ihr dort auch nicht alleine steht, fragt einfach wen in der Schlange, ob er übersetzen kann, wenn ihr ganz arge Probleme mit der Sprache habt.
In der Regel müsst ihr lediglich diese Fragen beantworten können:
- Warum sind Sie in den USA?
- Ist es Ihr erster USA-Aufenthalt?
- Wie lange bleiben Sie hier
- Wo wohnen Sie während Ihres Aufenthalts?
- Reisen Sie alleine?
- Als was arbeiten Sie?
- Haben Sie Famile in den USA?
Die meisten Menschen, die da sitzen und die Grenze kontrollieren, sind eher gelangweilt als bösartig. Die machen halt stundenlang nichts anderes als Fingerabdrücke einzuscannen und die Leute zu fragen, warum sie in die USA einreisen. Ziemlich öde.
„SSSS“ auf der Bordkarte
Dennoch würde ich das auch nicht allzu locker angehen. Packt auf jeden Fall in dieser Sicherheitszone euer Mobiltelefon weg, hört genau hin, was die zu euch sagen und antwortet freundlich. Schadet nie im Leben dieser Rat, aber da der Typ vor euch darüber entscheidet, ob ihr ins Land dürft oder nicht, solltet ihr auf gar keinen Fall Witze machen oder dumme Kommentare. Ihr müsst auch damit rechnen herausgezogen zu werden und ausführlich befragt zu werden. Das ist immer der Fall wenn auf eurer Bordkarte „SSSS“ vermerkt ist. Das steht für Secondary Security Screening Selection. Je nach Flughafen und Mitarbeitenden kann dieser zusätzliche Check ganz schön lange dauern. Möglich ist er sowohl bei der Einreise als auch beim Rückflug. Auch hier gilt: Ruhe bewahren, freundlich antworten, keine Witze.
Ich hatte niemandem im Flieger, der zum zweiten Check musste, habe aber gehört, dass das alles andere als spaßig werden kann. Übrigens, sollte es aus irgendwelchen Gründen dazu kommen, dass ihr nicht ins Land dürft, müsst ihr nicht bis zum geplanten Rückflug im Gefängnis verbringen. Höchstwahrscheinlich werdet ihr nach einigem Hin und Her und unsanfter Behandlung in den nächsten Flieger nach Deutschland gesetzt. Wenn man weiß, dass das das Allerschlimmste ist, was passieren kann, geht es einem doch schon etwas besser, oder?
So, nun hoffe ich, dass ich einigen ein paar hilfreiche Tipps geben konnte. Falls ja, schreibt mir gerne!
3 Comments
Lustig, gerade gestern habe ich in der 3sat Mediathek eine Reportage über NY gesehen (guck mal rein, ist ganz spannend und bietet mal andere Blickwinkel „NY von oben)…
27. Januar 2019 at 8:52Ich hab ja immer so meine Probleme mit den Entfernungen. Ich kann mir immer nicht vorstellen, dass man ggf. vielleicht mal 2 Std durch die Gegend fährt, bis man am nächsten Punkt auf seiner Liste ist 🙂 Wir hier in unserem beschaulichen Städtchen.
Ich hatte das Ssss auf meiner Bordkarte bei meinem ersten Urlaub in die USA letztes Jahr. Für mich ging es nach Miami von Frankfurt aus. Zusammen mit 7 weiteren Personen wurden wir schon in Frankfurt extra durch die Sicherheitskontrolle geführt. Für uns wurde extra ein Schalter aufgemacht und im Endeffekt war ich schneller als meine Begleitung. Wir wurden nur genauer kontrolliert. Da muss man sich definitiv keine Sorgen machen, das Personal macht ja auch nur ihren Job.
30. Mai 2019 at 18:54Toller Blogpost übrigens.
Oh, das ist sehr schön zu lesen 🙂 Besten Dank!
31. Mai 2019 at 18:20