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Gins gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Und das Wacholder-Getränk ist sowas von kein Trend mehr. Deshalb hatte ich eigentlich nicht vor, hier im Blog eine weitere große Gin-Welle zu starten und ausführlich über meine Lieblings-Gins zu philosophieren. Warum ich das nun dennoch mache? Ganz einfach, weil ich Bock drauf hab.
Ich habe für diesen Beitrag kein Geld erhalten. Der Gin wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.
Neulich postete ich ein Bild bei Instagram. Darauf zu sehen: Ein Gin Tonic. Ich hatte in den letzten zehn Jahren etliche Gins ausprobiert und wollte einfach mal wissen, welchen ich mir so als nächstes zulegen könnte. Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass der ein oder andere mir seinen Lieblings-Gin verrät. Sonst hätte ich ja nicht gefragt… Doch mit mehr als 50 Kommentaren hatte ich bei weitem nicht gerechnet. Huch, ich dachte, Wacholderschnaps zu trinken sei out und Korn das neue große Ding.
Aber weit gefehlt. Anscheinend interessiert euch das Thema auch nach Jahren immer noch genauso wie mich. Und überhaupt, was orientiere ich mich daran, ob es nun gerade noch hip ist, Gins zu sammeln oder eben halt nicht mehr. Und deshalb mache ich jetzt einfach mal das, worauf ich eigentlich schon lange Bock hab: Ich schreibe über mein Love Spirit. Also, liebe Gin Tonic-Fans und Wacholder-Girls, es wird Zeit für den Gin des Monats.
Als erstes werfe ich euch heute den Siegfried Rheinland Dry Gin in den Ring. Das Produkt aus Bonn hat, wie es sich aktuell für eine Spirituose gehört, alle wichtigen Attribute: regional, handwerklich hergestellt, in kleinen Einheiten destilliert. Zudem haben sich die Macher eine nette Geschichte zum Produkt ausgedacht, aber dazu unten mehr.
Zunächst einmal sei gesagt, dass es mir gar nicht sooo wichtig ist, wie klein denn angeblich die Mengen sind, in denen deutscher Gin produziert wird. Denn die allgemeine Annahme, dass es da auf der einen Seite die böse Industrie gibt und auf der anderen Seite die ganz kleinen Brennereien und Craft Distiller, die gegen die Industrie ankämpfen, finde ich dann doch etwas zu romantisch.
Klar, wir wollen alle immer das Besondere, aber bedeutet klein und irgendwie neu auch immer gleich besser? Oder umgekehrt, in großen Mengen und nach einem Standard produziert gleich schlecht? Wohl kaum. Oh oh, jetzt komme ich hier gleich in Teufels Gin-Küche. Besser schnell zurück zum Siegfried Gin. Denn um den soll es heute ja gehen.
Inhalt
Der Gin
Im Siegfried Gin finden sich 18 Botanicals wieder. Welche genau das sind, verraten die Rheinland Distillers nicht. Nur so viel, die Lindenblüte spielt eine wichtige Rolle. Sie ist sozusagen das Leit-Botanical und Verbindungsglied zur Story um den Gin. Siggi, wie er auch gerne genannt wird, ist ein klarer Gin mit 41 % vol.
Die Story
Siegfried verwöhnt uns Gin-Liebhaber mit einer Geschichte rund um die Nibelungen-Sage. Wer kennt sie nicht auswendig… Für alle, die so wie ich nur entfernt mal etwas davon gehört haben: Die Sage gibt es in zig Varianten, sie ist uralt und die Linde spielt eine wichtige Rolle. Denn Siegfried, der Held und Drachentöter, ist in der Sage unverwundbar. Als jedoch ein Lindenblatt auf Siegfrieds Rücken fällt, hat er an dieser Stelle keinen Schutz mehr. Doof, denn das wird ihm später zum Verhängnis. Und hier schließt sich dann der Kreis zum Namen des Gins und der Bedeutung des Leit-Botanicals.
Tasting Notes laut Hersteller
So, die berühmten Tasting Notes. Wenn man mich danach fragt, was ich alles in einem Destillat rieche, oder welche Schokoladensorte ich aus einer Spirituose herausschmecke, muss ich fast immer passen. Das ist eine ganz eigene Wissenschaft. Da ich euch aber nicht bloß sagen will, joa, der riecht nach Zitrone und ist schön mild, habe ich einfach mal die Rheinland Distillers gefragt, wonach ihr deutscher Gin denn bitte so riecht und schmeckt. Bitteschön, hier die Antworten.
Geruch/Nase
Sanfte Zitrusnoten der Pomeranze werden von Nuancen von Thymian, Kardamom und Wacholder begleitet und entfalten so eine harmonische Komplexität.
Geschmack
Die Frische von Lavendel trifft auf würzig-erdige Noten von Ingwer, Angelikawurzel und wird durch den dezent-warmen Charakter der Lindenblüte abgerundet.
Flaschen-Design und Besonderheiten
Das Design ist wie bei so vielen Gins einfach nur mega. Die 0,5 l-Flasche umschließt ein formschönes Etikett mit ganz besonderer Haptik. Nach dem Genuss kann man die Flasche als Accessoire gut in sein Wohnzimmer integrieren.
Der Gin hat zahlreiche internationale Preise eingeheimst. Zum Beispiel Doppel-Gold beim World Spirits Award 2015. Das ist die höchste Auszeichnung bei diesem Wettbewerb. Noch was Nettes: Die Macher haben sich einen Spaß erlaubt und den Siegfried ein paar Kostüme anderer Marken anprobieren lassen.
Rezept für den Gin-Cocktail „Gin Tai“
Der Siegfried schmeckt mir pur und ungekühlt sehr gut. Das ist nicht bei jedem Gin der Fall, macht aber fürs Foto natürlich wenig her. Auch so ein Gin Tonic ist etwas langweilig. Siggi harmoniert laut Netz übrigens nicht so gut mit den üblichen Verdächtigen Thomas Henry und Fevertree Tonic. Kann ich kaum glauben, aber probiert ruhig mal andere Tonics zum Siegfried.
So, jetzt zur Kategorie mehr fancy. Ich habe vor ein paar Monaten mal beim Asiaten Gin Tai auf der Karte gesehen. Fand ich irgendwie lustig, da ich das noch nie getrunken hatte. Schmeckt mir aber sehr gut und auch mit dem Siegfried ergibt das für meinen Geschmack eine gute Sache. Wem der Tropfen zu schade ist, um ihn im Cocktail platt zu machen, der nehme ein bekanntes, günstigeres blaues Fläschchen. Hier das Rezept für den Gin Cocktail im Highball-Glas.
Zutaten
- 5 cl Gin
- 2 cl Zitronensaft
- 4 cl Apricot Brandy
- 1 Limette
- 2 cl Mandelsirup für Leute, die es süß mögen
- Eis
Zubereitung
- Alle Zutaten bis auf die Limette zusammen mit ordentlich Eis in den Shaker geben.
- Limette geviertelt ins Cocktailglas geben, mit einem Stößel den Saft leicht auspressen.
- Geschüttelten Gin Tai ins Glas abseien und mit Crush-Eis auffüllen.
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