Spargel mag ich nicht – das behaupte ich jedenfalls jedes Jahr, wenn die Spargelsaison beginnt und die Menschen ins Schwärmen geraten. Ein Zufall zwang mich nun dazu, Spargel in einem Risotto zu essen. Tja, ihr ahnt es schon, war leider geil. Eine Geschichte über eine falsch verstandene Zubereitungsform, die in einem leckeren Spargelsalat-Rezept endete.
Bissfest, knackig, aromatisch. So sollte man mir Spargel reichen. Dann finde ich ihn töfte. Warum ich da erst mit knapp 35 Jahren drauf komme? Vermutlich, weil ich Spargel bisher fast immer in der für mich eigenartigen Kombi mit Schinken und in Sauce Hollandaise ertränkt vorgesetzt bekommen habe. Gekochten, weißen Spargel mochte ich aber nie. Andere Zubereitungsformen habe ich – shame on me – nie ausprobiert.
Neulich war ich dann geschäftlich essen. Die Mittagskarte in dem ausgesuchten Restaurant bot zwei fleischlastige Gerichte und ein Spargel-Risotto zur Auswahl. Da fiel mir die Wahl echt schwer: Fleisch ist immer so eine Sache und Spargel. Puuh, ganz ehrlich: Hätte ich nicht so einen großen Hunger gehabt, hätte ich gar nichts davon bestellt.
Aber, oh Wunder, das Risotto mit Spargel schmeckte mir echt gut. Die Spargelstücke waren knackig frisch und harmonisierten ganz hervorragend mit dem Risotto-Reis, der auch noch körnig-schlonzig war. Ich beschloss, mich nicht immer so anzustellen und dem Gemüse eine Chance zu geben. Spoiler: Es gibt gleich ein Rezept für einen geilen Spargelsalat mit Erdbeeren und Rucola, den ich ziemlich feiere. Eben auch eher frisch, knackig und nicht klassisch zubereitet.
Frischer Spargel, pikantes Dressing
Zuhause experimentierte ich dann etwas mit frischem Spargel. Wichtig um viel Aroma beizubehalten und eine gute Konsistenz der Stangen zu bewahren ist es, das Gemüse nur kurz zu erhitzen. Alle Tartes und Ofengerichte mit Spargel fallen deshalb für mich weg. Und natürlich – wie oben schon geschrieben – geht in Wasser kochen für mich nicht klar.
Instagram sei Dank habe ich dann die perfekte Kombination für mich entdeckt, die noch dazu richtig Lust macht, sich ein gesundes Mittagessen zu gönnen: Spargelsalat mit Erdbeeren. Ich bin ein riesengroßer Erdbeerfan und freue mich schon wahnsinnig darauf, eine späte Erdbeersorte demnächst wieder auf meinem eigenen Feld anzubauen.
Aber zurück zu Instagram. Dort gibt es einige tolle Fotos von Salaten mit Erdbeeren. Und da das Auge bekanntlich mitisst, war ich angefixt von der Spargelsalat-Idee. Spargel und Erdbeeren haben ja auch noch für ein paar Wochen zeitgleich Saison. Ideal also.
Rezept für grünen Spargelsalat mit Erdbeeren und Avocado
Aber wie immer seid ihr höchstwahrscheinlich sehr wenig an meinem Geschwafel zum Thema Erdbeeren, Spargel und schönen Food-Fotos mit hübschen Rot/Grün-Kontrasten interessiert und einfach nur geil aufs Rezept. Also ab dafür!
Zutaten
(für 2 Portionen)
- Bund grüner Spargel
- 200 Gramm Rucola
- 10 Erdbeeren
- 2 Avocados
- 1 ½ Teelöffel Dijon-Senf
- 1 ½ Teelöffel Honig
- 4 Esslöffel Weißweinessig
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
Zubereitung
- Den Spargel waschen, die holzigen Enden entfernen und den Rest in etwa zwei cm große Stücke schneiden.
- Spargel in einer Spanne mit Olivenöl drei bis fünf Minuten anbraten.
- Avocado schälen, Kern entfernen und in Stücke schneiden.
- Salat und Erdbeeren waschen. Erdbeeren in Stücke schneiden.
- Alle Zutaten zusammen in eine Schüssel geben.
- Für das Dressing Weißweinessig, Honig und Senf in ein Einmachglas geben, verschließen und so lange kräftig schütteln, bis sich der Honig aufgelöst hat.
- Dressing über den Spargel-Avocado-Erdbeersalat geben und mit Salz & Pfeffer abschmecken. Vorsicht, durch den körnigen Senf hat der Salat bereits eine gute Schärfe.
Der Salat ist super schnell zubereitet, knackig und natürlich total healthy. Durch das süß-scharfe Dressing, das ihr eher sparsam verwenden solltet und nicht so wie ich es fürs Foto dosiert habe, schmeckt er geradezu frühlingshaft frisch.
PS: Wenn ihr eher zur süßen Fraktion gehört, nehmt weniger Senf und mehr Honig. Auf dem Foto habe ich körnigen Senf verwendet, der bereits viel Weißweinessig enthält. Solltet ihr das auch tun, müsst ihr den zusätzlichen Essig reduzieren und etwas Wasser hinzufügen. Sonst wird es eine bittere Angelegenheit…
Zum Pinnen geeignet :)!
8 Comments
Geiler Healthy Shit! Kann dich total verstehen, das sind zwei unterschiedliche Welten: labbriger weißer Spargel mit komischem Kochschinken und Päckchensoße (Worst Case Szenario) versus knackig frischer grüner Spargel mit Erdbeeren und Avocado 😍
Aber würdest du vielleicht mal ein kostenloses E-Book mit deinen Rezepten zum Ausdrucken bereit stellen, und zwar ein bisschen plötzlich? Soll ich etwa ständig Copy & Paste in ein Dokument machen oder was? Eine Zumutung 😜
13. April 2019 at 9:43So bin ich. Ein fieser Genosse eben :)!
13. April 2019 at 10:25Haha.. ja zu der „ich ess keinen Spargel“ Sorte gehöre ich auch. Aber so mag ich ihn dann tatsächlich ebenfalls. (nur bitte keine Avocado, bah)
14. April 2019 at 13:09Oder gegrillt und dann lauwarm mit etwas Balsamico, grobem Salz und gehobeltem Parmesan, großartig! Ich hab jetzt Hunger… toll!
🙂
Ja, der grüne Spargel schmeckt mir einfach echt sehr viel besser.
14. April 2019 at 19:13Wunderbar! So schöne Bilder. Welches Objektiv nutzt du nochmal?
14. April 2019 at 16:05Hi Juli, vielen lieben Dank für deine Worte :)! Ich nutze seit ein paar Monaten für die Fotos von der Seite das Tamron 90mm-Makro-Objektiv F/2.8. Meist auf einem Stativ. Ich bin da sehr zufrieden mit, vor allem Preis/Leistung finde ich grandios. LG
14. April 2019 at 19:12Wow, das sieht soo gut aus! Aktuell gibt es bei uns auch wieder richtig viel Spargel auf dem Markt, aber den grünen hab ich noch nicht gesichtet!
14. April 2019 at 22:22Ja, leider gibt es den grünen Spargel ja meist nicht regional. Dabei finde ich ihn so viel besser :/
14. April 2019 at 23:32