Besser spät als nie: Auch dieses Mal kommt der Rückblick auf das zurückliegende Jahr erst im Januar. Warum ich erst gar keinen Rückblick machen wollte und die Tradition nun doch fortführe, lest ihr unten. Viel Spaß beim großen und wieder sehr langen Jahresrückblick 2021.
Hinweis: Im Beitrag nenne und verlinke ich Marken sowie Kooperationspartner. Das könnte als Werbung verstanden werden. Alles natürlich ohne Auftrag und aus freien Stücken. Selbst meine Mama durfte keinen Einfluss auf meine Meinung und diesen Beitrag nehmen. Auch in 2021 nicht!
Neulich schrieb ich auf Instagram zu meinen #BestofNine, dass sie nicht so wirklich gut mein Jahr 2021 zusammenfassen. Klar, ich achte nach wie vor im Feed dann doch sehr darauf, ein möglichst aus meiner Sicht schönes Foto zu teilen. Und mein Jahr 2021 war leider echt in vielen Momenten so gar nicht schön. Bislang habe ich dazu nichts im Internet geschrieben und werde jetzt auch in diesem Jahresrückblick nicht ausgiebig darauf eingehen, da es erstens mir und euch nicht viel bringt und zweitens ich auch keine Ferndiagnosen erhalten möchte ;), aber einfach zur Einordnung für euch: Das Jahr begann im Krankenhaus mit Blinddarmentzündung, setzte sich über Leistenbrüche und Schwindelattacken fort und mündete gesundheitlich in einer diagnostizierten Angststörung. Während die ganze Welt gefühlt nur mit Corona zu tun hatte, gab es für mich im Jahr 2021 also ganz andere gesundheitliche Baustellen.
Was ich aber in diesem Jahr daraus gelernt habe: Eine Krankenhauszusatzversicherung ist für mich sehr sinnvoll und die Lebenshaltungskosten sollten 2/3 meines Einkommens auf keinen Fall übersteigen. Ich hatte, bis ich ins Krankengeld gerutscht bin, nie darüber nachgedacht. Dann war ich aber mehr als froh in einer sowieso schon emotional superanstrengenden Zeit mir keine Sorgen machen zu müssen, wie ich mit 70% meines Gehalts klarkommen soll. Ich schreibe das so deutlich, da ich einige Freundinnen und Freunde habe, die allein für ihre Miete mehr als 1/3 ihres Monatsgehalts ausgeben. Wer dauerhaft ins Krankengeld bezieht, dem droht die Überschuldung.
Kommen wir aber nun endlich zu den schönen Dingen des Jahres ;)! 1. Ich habe es irgendwie rumgekriegt, ohne durchzudrehen. 2. Es gab trotz allem eine Reihe von Momenten, an die ich mich gerne zurückerinnern möchte und sie deshalb nun noch einmal aufschreibe.
#1 – Es gab Schnee
Das Wetter ist ja ein allseits beliebtes Thema. Kann man immer drüber meckern: Zu heiß, zu kalt, zu sonnig, zu nass, zu grau, zu … Was mich sehr gefreut hat, es gab nach längerer Zeit endlich mal wieder einen richtigen Winter mit mehreren Tagen Schnee am Stück. So war ganz NRW im Februar frostig-kalt verschneit, so dass mein Feed bei Instagram etliche Schnee-Reels bereithielt.
#2 – Große Griechenland-Vermissung
Im Mai habe ich bei Instagram ein Reel von der Insel Kos geteilt. Ich war fest entschlossen, dass ich es auch in diesem Sommer auf die Insel schaffe. Na ja, die Angststörung machte mir einen Strich durch die Rechnung und ein bereits gebuchter Flug wurde von mir hektisch storniert. Dennoch schaue ich mir das Reel immer wieder gerne an und werde ganz wehmütig. By the way: Ich wollte im letzten Jahr eigentlich noch zwei Ausflüge auf Kos als Blogbeitrag bringen, doch dann hatte mein Rechner Tonprobleme, ich schickte ihn ein und bekam einen formatierten Rechner zurück, der weiterhin Tonprobleme hatte. Und jetzt ratet mal, wer im Vorfeld ein nur unvollständiges Backup seiner Fotos durchgeführt hat. Jaaa, es ist zum Weinen. Es sind auch etliche Fotos von meiner Dänemark-Reise verschollen. Noch so ein Learning: Niemals nie den Rechner einschicken, ohne doppelt und dreifach geprüft zu haben, ob wirklich alle Dateien in die Cloud gewandert sind.
#3 – Ostfriesland statt griechischer Sonne
Statt Sonne in Kos gab es für mich im Sommer Sonne in Ostfriesland. Eine gar nicht mal so spannende Reise, die mir aber zu dem Zeitpunkt guttat. Und da ich ja ein Faible für Urlaube in Regionen habe, die nicht wirklich tourimäßig erschlossen sind – ich sage nur Marsberg im Sauerland, die Nordsee-Insel Mandø, Oviedo in Nordspanien oder Urk am IJsselmeer – besuchte ich diesen Sommer also das Fischerdorf Ditzum in der Nähe von Emden. Ich fand es dort im Hochsommer sehr lauschig und würde glatt nochmal in die Region fahren.
#4 – 10.000 Schritte am Tag
Auch in 2021 war eines meiner beliebtesten Hobbys auf die 10.000 Schritte am Tag zu kommen. Dabei entdeckte ich das Muttental in Witten für mich. War ich bislang vor allen Dingen in Hattingen, Weitmar und natürlich in meiner Hood unterwegs, wanderte ich in Witten im Frühling durch Wälder, vorbei an Ruinen und Feldern und war ganz beeindruckt, wie abwechslungsreich das Muttental doch ist. Als mich dann am Ende des Jahres spontan eine Freundin aus München besucht hat, wanderten wir deshalb noch einmal gemeinsam meine Strecke.
#5 – Caféentdeckung 2021
Zwischen all den Lockdowns und der Sorge, sich irgendwo doch noch mit Corona zu infizieren, lernte ich ein Café in meiner Nachbarschaft sehr zu schätzen. Das Stüh33. Mittlerweile ist es zu einer festen Institution geworden und immer gerammelt voll. Nach wie vor grandios lecker sind dort die veganen Zimtschnecken, die ich mir immer mal wieder gönne. Ein Träumchen und das Café empfehle ich nach wie vor sehr gerne.
Eine Anekdote dazu: Franziska Bulban vom Spiegel bat mich im Mai um ein paar Tipps für einen Artikel zum Ruhrgebiet und ich erwähnte natürlich die angesprochenen Zimtschnecken. Das Finalisieren meiner Tipps fand dann telefonisch statt, während ich gerade darauf wartete, dass eine Ärztin in der Notaufnahme des Augusta Krankenhauses mir die rausgerutschten Gedärme durch meine löchrigen Leisten zurück in den Körper schiebt. Und selbst in diesem Moment dachte ich: So eine Zimtschnecke wäre jetzt geil ;)!
#6 – Serienliebe
Zugegeben, in 2021 hatte ich doch viel mehr Zeit für Netflix, Amazon und Sky als es mir lieb war. Dabei bin ich auf ein paar Serien gestoßen, die ich mit euch teilen will. Fangen wir mit „Emily in Paris“ an. Eine leichte Feelgood-Serie, die viele Klischees über Frankreich und Amerikaner:innen bedient und es dennoch (oder vielleicht gerade deshalb) geschafft hat, mich ganz wunderbar zu unterhalten. Kurz zur Handlung: Die Amerikanern Emily erhält die Chance in Paris für eine Agentur zu arbeiten, die Luxusbrands vertritt. Kurzerhand sagt sie zu, obwohl sie weder Französisch kann noch etwas über die Kultur weiß. Die Idee der Serie stammt von Darren Star, der auch für „Sex and the City“ verantwortlich war. Den Nachfolger „And just like that“ schaue ich aktuell, bin mir aber noch nicht so ganz sicher, wie ich die Weiterentwicklung der Serie finde.
Binge Watching geht auch mit der Serie „Kitz“ sehr gut. Eine Drama-Serie über die junge Kitzbühelerin Lisi, die sich für den Tod ihres Bruders an der reichen Influencerin Vanessa rächen will. Eine Mischung aus „Elite“ und „Dynasty“. Ideal für ein oder zwei Abende, an denen man etwas mehr Spannung braucht, es aber nicht zu komplex werden soll ;)! Die Serie ist teilweise zwar echt vorhersehbar und die Dialoge hölzern, aber dafür so schnell erzählt, dass ich da gerne drüber hinwegsehe.
#7 – Endlich wieder Holland
War in den vergangenen Jahren oft Neues angesagt, habe ich mich in 2021 mal wieder ausgiebiger unserem Nachbarland gewidmet. Ich war zwar schon einmal für ein paar Tage in Amsterdam, doch das ist 10 Jahre her. Grund genug, die Stadt im Oktober zu besuchen, eine Grachtentour zu machen, vegane Burger zu probieren und den Stadtteil Noord zu erkunden. Für alle, die das klassische Amsterdam schon kennen vielleicht eine gute Alternative. Im Norden der Stadt ist alles etwas anders, und urbaner. Mir hat dort das Street Art-Museum Straat sowie das Café Norderlicht sehr gut gefallen. Mehr dazu in meinen Tipps für Amsterdam-Noord.
Es war auch meine erste Reise seit langem, die ich komplett alleine gemacht habe. Ab und zu finde ich das super, da man sich dann mit niemandem abstimmen muss und eine Stadt oder Gegend ganz in seinem Tempo und nach seinen Wünschen erleben kann. Falls ihr das Alleine-Reisen noch nicht ausprobiert habt, ich kann es sehr empfehlen. Ihr nehmt so eure Umgebung ganz anders wahr.
#8 – Tiny House und Harry Potter
Meine Mediennutzung hat sich im vergangenen Jahr sehr verändert. Das hört sich jetzt richtig bescheuert an, aber 2021 hab ich YouTube für mich entdeckt. Nicht nur, dass ich Rezo für seine Zerstörer-Videos hart gefeiert habe, auch Kanäle wie der von Nessa rund um ihr Tiny House und ihren Ausbau eines alten Bullis oder der von Kaddi liefen bei mir rauf und runter (um mal eine antiquierte Beschreibung für mein Nutzungsverhalten zu nennen).
Wenn ihr den Harry Podcast noch nicht kennt, lege ich ihn euch sehr, sehr, sehr ans Herz. Kaddi aka coldmirror beschreibt dabei pro Ausgabe je 5 Minuten des ersten Harry Potter-Films in epischer Breite. Mit Hintergrundinfos zu den Drehorten, Frame für Frame-Analysen und abseitigen Feststellungen, die jedem Harry Potter-Fan gefallen dürften. I love it!
#9 – Das leckerste Rezept
Dadurch, dass ich viel mit meiner Gesundheit im vergangenen Jahr zu kämpfen hatte, habe ich so gut wie gar keinen Alkohol getrunken. Mir war einfach nicht danach und dann ging es nicht aufgrund einer Medikation. Positiv: Ich vermisse es überhaupt nicht und konnte dann die Ausnahmen wie zum Tag des offenen Weins in Dortmund sehr genießen.
Außerdem entdeckte ich einige leckere alkoholfreie Gin-Alternativen wie zum Beispiel die GinWürze von echtöl. Falls ihr sie nicht kennt, verlinke ich euch noch einmal meinen Blogbeitrag zu dem kaltgepressten Öl, von dem ihr nur vier Tropfen in eurem Tonic braucht, um echtes Gin-Feeling zu zaubern. Auch hoch im Kurs bei mir ist aktuell diese prickelnde Aperitif-Alternative mit Ingwer.
Und damit endet mein Jahresrückblick auf 2021. Ich war leider echt wenig im Ruhrgebiet unterwegs und auch mein Feld musste leider oft ohne mich auskommen. Dementsprechend mau war die Ernte :(! Dennoch danke ich meine ernte sehr dafür, dass ich das Stück Land auch in 2021 beackern durfte.
Ein weiteres Danke geht an Deniz vom Street Food Festival für die Einladung nach Duisburg sowie an den Tag des offenen Weins. Zusammen mit Jana & Lars von Tellerabgeleckt dufte ich im Vorfeld die Weine testen. Und das größte Dankeschön geht wie immer an euch, die meinen Blog lesen, mir bei Instagram folgen und auf respektvolle Art und Weise mit mir kommunizieren. Das macht mir nach wie vor sehr große Freude.
Danke ♥ Euch allen ein gutes, besseres 2022!
PS: Fast etwas vergessen, da es nicht mein Schrebergarten ist, sondern der von der lieben Tine. Die Zeit dort im Sommer und Herbst war fantastisch. Tine ist fantastisch. Folgt ihr, wenn ihr es bislang noch nicht macht!
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