Eine prächtige Altstadt, denkmalgeschützte Häuser und ein Wikingermuseum: Ribe in Dänemarks Südwesten lockt jedes Jahr Tausende von Tagestouristen an. Die schnuckelige Stadt hat auch mich schnell verzaubert. Kommt mit auf einen Tagestrip in Dänemarks älteste Stadt.
Inhalt
Klein und fein
Zugegeben, Ribe sagte mir vor meinem Dänemark-Urlaub im letzten Herbst so gar nichts. Doch als ich auf Rømø und Mandø war, stand auch ein Tagestrip nach Ribe auf dem Programm. Und wie das immer so ist, hat man keine Erwartungen, werden diese übertroffen ;)! So ging es mir auch mit Dänemarks ältester Stadt.
Ribe ist sehr klein und hat lediglich rund 9.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Auch wenn die vielen, kleinen, windschiefen Häuschen sehr putzig sind und zum Fotografieren einladen, reicht ein Tagestripp nach Ribe vollkommen aus.
Ribe war im Mittelalter eine wichtige dänische Hafenstadt an der Nordsee. Und auch heute noch lässt sich das im Hafen erahnen. Es lohnt sich, hier einen kleinen Spaziergang der Straße Skibbroen stadtauswärts zu machen. Ihr kommt dann an einem Ruderclub vorbei und bewegt euch in Richtung des Schloss Riberhus. Erhalten ist zwar nur noch der Schlosshügel und der Wassergraben, aber von hier aus habt ihr eine tolle Sicht auf die Stadt.
Das Schloss wurde bereits im 17. Jahrhundert zerstört. Vorher diente es als ein Schloss von vielen, auf denen der dänische Hof zeitweilig residierte. Bekannt wurde es vor allem dadurch, dass Königin Dagmar hier ihren Wohnsitz hatte. Eine Skulptur erinnert an die beim dänischen Volk sehr beliebte Monarchin.
Ribes Altstadt
Zurück in Ribes Altstadt fallen einem vor allem die vielen romanischen Gebäude und der gotische Dom auf, der alles überragt und das Zentrum des kleinen Städtchens bildet. Ribe war bekannt für Hexenverbrennungen, die es hier bis zum 17. Jahrhundert gab. Die Kirche spielte hier lange Zeit eine wichtige Rolle.
Neben dem Dom gibt es weitere Kirchen und ein Dominikanerkloster aus dem 13. Jahrhundert. Wer mehr zur Geschichte der Stadt erfahren will, sollte eine Führung beim örtlichen Tourismus-Büro buchen. Hier werden auch die sehr beliebten Nachtwächterwanderungen angeboten.
Dom zu Ribe
Das Wahrzeichen der Stadt ist sicherlich der Dom. Er wurde 1250 geweiht und ist unübersehbar – und das nicht nur aufgrund seiner Höhe, sondern auch wegen seines Mixes aus unterschiedlichen Baustilen. An der Weststeite finden sich romanische Einflüsse.
Der große Bürgerturm wurde nachträglich im Jahr 1333 angebaut, nachdem der ursprüngliche Nordturm eingestürzt war. Seit 1534 hat der Turm keine Spitze mehr. Dafür mittlerweile eine Aussichtsplattform, von der man bei gutem Wetter mehr als 30 Kilometer weit gucken kann.
Der südliche Marienturm hingegen weist viel mehr Säulen, Bögen und Ausarbeitungen auf und erweckt den Eindruck zu einer ganz anderen Kirche zu gehören. Auch die Kirchenschiffe sind nicht einheitlich: Es wechseln sich hier unterschiedliche Materialien und Stile ab. Der Dom ist Dänemarks einzige Kirche mit fünf Kirchenschiffen. Er ist heute das Zuhause der evangelisch-lutherischen Gemeinde der Stadt.
Wikingercenter
Und für all diejenigen, die Interesse an Wikingern haben, empfehle ich den Besuch des Ribe Vikinge Center. Hier gibt es vor allem für Familien mit Kindern viel zu entdecken. Ihr könnt eine Wikinger-Siedlung besichtigen und dort eine Reise in die Vergangenheit unternehmen. Macht einen Spaziergag über den Marktplatz aus dem Jahr 710, trefft den Schmied, den Münzmacher und den Schmuckhändler und probiert euch beim Bogenschießen und Fladenbrotbacken.
Schlemmen und Shoppen
In Ribe lässt es sich gut einkaufen und einkehren: Zahlreiche Restaurants locken mit deftigen Speisen auf der Karte. Ein besonderer Laden ist das Temper Chokolade am Ende der Fußgängerzone. Hier gibt es Pralinen in sehr guter Qualität, leckeren Kaffee und Flødeboller, das sind dänische Schaumküsse oder auch Schokoküsse genannt. Gefüllt sind sie mit Baisercreme und im Temper Chokolade gibt es sie in unzähligen Ausführungen.
Wer eher für etwas weniger Süßes zu haben ist, dem empfehle ich einen Hotdog mit der typischen, roten Wurst, der Rød pølse. Praktischerweise gibt es eine Würstchen-Bude direkt gegenüber vom Temper Chokolade, den Tulip-Stand. Die Marke kennt ihr bestimmt aus dem Supermarkt, wenn ihr ab und zu einmal Bacon kauft.
Dafür, dass die Stadt so klein ist, gibt es hier in der Straße Mellemdammen recht viele Geschäfte.
Also, wenn ihr wieder einmal in Dänemark seid, macht auf jeden Fall einen kurzen Stopp in Ribe, gönnt euch einen kleinen Spaziergang durch die niedliche Altstadt oder esst einen Hotdog ;)! Ich kann euch die älteste Stadt Dänemarks wirklich für einen Tagesausflug an Herz legen.
PS: Ebenfalls sehr angetan war ich von der Insel Mandø. Dänemarks einzige Gezeiteninsel ist ganz in der Nähe, wunderbar ruhig und ideal, wenn ihr Entschleunigung sucht.
No Comments